Ein entspannter Nachmittag

16SCA-Rodenb2

Lockeres 7:2 gegen Rodenberg

16SCA-Rodenb2„Wohin geht der Weg der Auetaler Mannschaft?“ fragten sich vor Spielbeginn die Zuschauer. Mitreißende Begegnungen mit prächtigen Ergebnissen gab es in den Monaten zuvor. Doch zuletzt schwächelte die Mannschaft; aus drei Spielen gab’s lediglich ein Unentschieden. Galt das 0:1 bei Spitzenreiter Enzen noch als großartiges Kampfspiel auf hohem sportlichem Niveau, wollen wir die beiden übrigen Ergebnisse  (1:1 Lauenau, 0:2 in Möllenbeck) nicht weiter kommentieren.

Und gegen Rodenberg? Zwei Varianten kamen in Betracht: „zähes Gewürge“ … oder „den Tabellenvorletzten hauen wir weg“. Zur Freude der Auetaler Zuschauer und Steigerung der Rodenberger Frustration erfolgte Letztes. Mit 7:2 (Halbzeit 6:0) zeigte sich die Auetaler Mannschaft in allen Belangen überlegen und sorgte bereits früh für einen entspannten Nachmittag beim Anhang.

Gegner Rodenberg kann einem leidtun. Mit nur zwölf Spielern angereist, zeigte sich schon vor dem Anpfiff, welche Schwierigkeiten der Aufsteiger hat. Trainer Dietmar Kütemeyer hätte gern auf mehr Akteure zurückgegriffen. „Doch einen Tag vor dem Spiel bekam ich vier Absagen. Als ich zwei Spieler aus der 2. Mannschaft mitnehmen wollte, hatten diese keine Lust“, bemerkte der Gästetrainer zähneknirschend. Freude sieht anders aus.

16SCA-Rodenb1Nach acht Minuten wären die Rodenberger am liebsten wieder in die Autos gestiegen und Heim gefahren. Da war das Spiel bereits entschieden, und es stand 3:0 für Auetal.

Tim Neermann flankt in der 3. Minute den Ball vors Rodenberger Tor, Marc Steinsiek verlängert ins lange Eck zum 1:0. Eine Minute später rappelt es wieder im Rodenberger Kasten. Samer Mahmo zirkelt aus 25m den Ball gefühlvoll ins Rodenberger Tor.

Es sollte die Halbzeit des Samer Mahmo werden. Auch die nächsten drei Tore schoß Mahmo  (8., 16. und 33. Minute), der mit 21 Liga-Toren eindeutig die Schützenliste anführt. Zählen wir die Pokaltreffer hinzu, kommt Samer auf 24 Tore in 1.285 Spielminuten. Freunde der Mathematik errechnen schnell, daß Samer in dieser Saison alle 54 Minuten trifft. So kann es weitergehen!

Als Dank für seine Treffsicherheit und um dem Verletzungsrisiko vorzubeugen, wechselte Trainer Marco Gregor den Torjäger dann in der Halbzeit aus. Erwähnt sei noch, daß Mahmos 5:0 aus einem Foulelfmeter resultierte, den Rodenbergs Franke an Tim Neermann verschuldet hatte. Das 6:0 schloß Neermann selbst. Nach einem Preßschlag sprang der Ball weit in die Rodenberger Hälfte. Neermann erlief das Leder, hatte freie Bahn und nutzte seine Chance eiskalt.

In der Halbzeit wurde die Partie unterschiedlich analysiert. Der Rodenberger Innenverteidiger Tobias Borup saß frustriert auf der Bank nahe dem Clubhaus. „Da kriegen wir sechs Dinger und die Jungs schämen sich noch nicht mal!“ Der Auetaler Anhang schlürfte derweil zufrieden je nach Geschmacksrichtung sein Pausenbier oder Kaffee.

Die 2. Halbzeit verlief, wie es bei hoher Führung oft geschieht. Die dominierende Mannschaft schaltet zwei Gänge zurück. Der Gegner will sich nicht vollständig blamieren und kämpft sich mit gleichwertigen Spielanteilen zurück.

16SCA-Rodenb3Nach 54 Minuten gab es nochmals Freude für den SC Auetal. Flanke Caius Fels, Kopfball Steinsiek, 7:0. Das war’s dann aber auch. Rodenberg betrieb anschließend Ergebniskosmetik. Julian Westphal marschierte an unserem Torwart Dohm vorbei und traf aus spitzem Winkel ins leere Tor. Anschließend wurde Trainer Marco Gregor laut, bemängelte das fehlende Zweikampfverhalten der Hintermannschaft.

Ein Ärgernis gab’s in der 65. Minute. Marc Steinsiek brachte den Rodenberger Ludewig einen Meter vor der Strafgrenze zu Fall. Die aufmerksamen Zuschauer hinter dem Tor verfolgten die Szene intensiv. Auch der Linienrichter sah die Aktion. Dem Schiedsrichter mag der Blick getrübt sein; er entschied zur Überraschung aller auf Elfmeter. Sein Assistent hingegen hüllte sich in Schweigen. Durch Sebastian Steeps Strafstoßtor stand es dann 7:2.

Während sich die Zuschauer beim Umtrunk nach Spielende noch mächtig über die Entscheidung ärgerten, wollen wir dies als „großherzige Geste bei hoher Führung“ werten. Fast hätte Auetal das Resultat noch ausgebaut. Doch Marc Steinsiek scheiterte bei zwei guten Möglichkeiten (77./ knapp vorbei; 81./ Torwart hält).16SCA-Rodenb4

Trotz des deutlichen Erfolgs zeigte sich Trainer Gregor nach Spielende nicht zufrieden. „Wir hätten unser Torverhältnis stärker verbessern können. Unsere Abwehrleistung hat mir in der 2. Halbzeit gar nicht gefallen. Ich werde drüber nachdenken. Vielleicht wird’s Umstellungen geben.“ Zumindest hat der Trainer bald mehr Alternativen zur Verfügung. Tobias Feldmann und Flo Meier standen als Einwechselspieler bereits auf dem Berichtsbogen. Ob sie wirklich fit sind oder nur die Nähe ihrer Mannschaft suchten, kann der Betrachter aus der Distanz nicht beurteilen.

Nächste Woche geht es nach Pollhagen … wenn dort gespielt wird. Gerüchte sagen, daß der Rasen an diesem Tag besonders „unbespielbar“ ist.  Um keine Langeweile zu bekommen, würden einige Spieler der FSG Pollhagen-Nordsehl/Lauenhagen ihr Schlachtenbummler-Herz entdecken und Hannover 96 beim Derby in Braunschweig unterstützen. Der Fußball-Fan kann’s nachvollziehen. Der lokale Zuschauer kommentiert diese Vermutung mit schmunzeln.

16SCA-Rodenb5Zumindest hat der SC Auetal sich dank des Sieges auf Platz 2 (dem Relegationsplatz) vorgeschoben. So kann es bleiben! Als Fazit bleibt auch festzuhalten, daß unsere Mannschaft wieder Tritt gefunden hat und ihren nächsten Aufgaben in freudiger Erwartung entgegen sieht.

S t a t i s t i k :

SC Auetal:   Dohm  –  Struckmeier, Diedler, Rauhut  –  JF Meyer, Winkelhake (46. Adsiz) –  Franke (74. Enzi), Neermann  –  Steinsiek, Mahmo (46. Ebeling), Fels.

SG Rodenberg:   Stahlhut  –  Franke, Ludewig, Borup (46. Fiegel), St. Steep, Westphal, Thiede, Ludewig, Ratke, Seb. Steep  –  Nelipa.

Schiedsrichter:     Wilzewski,  Kevin   (TuS Sülbeck)
SR-Assistenten:    Tennigkeit, Ralf   (SV Victoria Sachsenhagen)
             Schulte,  Thorsten   (ASC Pollhagen)

Tore:   1:0 (3.) Steinsiek,  2:0 (4.) Mahmo,  3:0 (8.) Mahmo,  4:0 (16.) Mahmo,  5:0 (33.) Mahmo / Foulelfmeter,  6:0 (36.) Neermann,  7:0 (54.) Steinsiek,  7:1 (58.) Westphal,  7:2 (65.) Seb. Steep / Foulelfmeter.

Karten:       keine

30.10.2016

Ernst-Dieter Siepmann

 

16SCA-Rodenb6 16SCA-Rodenb7

Archiv