Der Weg zum Jubiläumsjahr

Dieter Lachmann hatte sein Amt niedergelegt. Der Kapitän mit der längsten Dienstzeit ging nach siebzehn Jahren von Bord. Horst Westermann übernahm als sein Nachfolger kein leichtes Amt. Doch konnte er sich auf qualifizierte Mitarbeiter berufen, die ihn ohne nennenswerte Fluktuationen bis ins Jubiläumsjahr begleiteten.

1. Vorsitzender Horst Westermann
2. Vorsitzender Hans-Heinrich Hahne
Kassenwart Hans-Heinrich Hahne
Schriftführer Gerd Krimpenfort
Vereinsjugendleiter unbesetzt
SpL Fußball Dieter Grupe
SpL Turnen Jutta Westermann
SpL Volleyball Annegret Knippschild
Spl Freizeitsport Rolf Schlick

 

 

 

 

Der Verein hatte das Spektrum seines sportlichen Angebotes in den vergangenen Jahren immer wieder erweitert. Die Zahl der Mitglieder war ständig gestiegen, insbesondere dort, wo gesundheitliche oder pädagogische Aspekte im Vordergrund standen. Die Sparten vergrößerten die Zahl ihrer Mannschaften, erweiterten die Zielgruppen und dehnten das Angebot aus. Die Notwendigkeit, die Arbeit transparenter und übersichtlicher zu gestalten, wurde seit Jahren drängender und eine grundlegende Forderung. Der Vorstand des Jahres ‘95 hatte aus dieser Tatsache Konsequenzen gezogen und die Organisationsstruktur geändert. Zur Entlastung der Spartenleiter wurde ein Geschäftsführender Vorstand geschaffen, in dessen Verantwortlichkeit alle Beschlüsse in Fragen der Organisation, Verwaltung und Finanzen gelegt wurden.

Zu bedauern ist allerdings, daß das Amt des Vereinsjugendleiters, verantwortlich für die überfachliche Jugendarbeit, seit 1994 unbesetzt ist und auch in jüngster Zeit kein Kandidat gefunden werden konnte.

Der „Bereich Fußball“, wurde zu einer Sparte zusammengefasst. Die Organisation in der Tennis-, Volleyball-, und Turnsparte blieb unverändert. Eine abschließende Bewertung über die Zeckmäßigkeit der organisatorischen Maßnahmen ist sicherlich auch in diesen Tagen nur mit kritischer Zurückhaltung abzugeben, eine endgültige bleibt der Zukunft vorbehalten. Erfolgreiche Arbeit wird immer von einer guten Zusammensetzung der handelnden Personen und deren effektivem Wirken wesentlich abhängig sein.

Seit 1988 wurde das Sportabzeichen „so nebenbei“ abgenommen, Rolf Schlick hatte 1995 eine Radwandergruppe gegründet, die ein wenig artfremd der Turnsparte angegliedert war. Die Jahreshauptversammlung beschloß 1996, eine neue Sparte ins Leben zu rufen, die Sparte Freizeitsport.

Außer Frage stand die Notwendigkeit eines zweiten Sportplatzes für den Fußballbetrieb. Durch die kontinuierliche Arbeit über viele Jahre hinweg kann die stark gewachsene Fußballsparte –siebzehn spielende Mannschaften- ihren Spiel- und Trainingsbetrieb nicht mehr allein über einen Sportplatz abwickeln. Die Ausweichlösung im Industriegebiet, das sogenannte Marmorstadion, steht nun endgültig nicht mehr zur Verfügung. Aufgabe des Vorstandes war es nun, für eine dauerhafte Lösung zu sorgen, um die weitere Entwicklung des Fußballsportes in unserem Verein abzusichern. Folgerichtig begann vor zwei Jahren
die Suche nach einer geeigneten Fläche, um eine vereinseigene Lösung schaffen zu können. Zum Ende des Jahres 1996 wurde ein Sportplatzneubau begonnen.

1995 wurde in Zusammenarbeit mit den Rehrener Vereinen ein prachtvoller Mai- und Zunftbau auf dem Marktplatz aufgestellt, eine Maßnahme, die in guter Tradition mit anderen, in der Vergangenheit durchgeführten Aktionen steht.

Festlichkeiten, wie der „Tanz in den Mai“, der im Jahr 1994 durch die Maifeier abgelöst wurde, die Jahresabschlußfeiern der Fußballsparte, die „Sportlichen Wochenden“ als Nachfolger der Sportwerbewochen vergangener Jahre, prägten die Gemeinschaft unseres Vereins in besonderer Weise. Sie hatten natürlich auch eine entsprechende Außenwirkung und stellten Bedeutung und Stellenwert deutlich unter Beweis.

1996 feierte der Verein das 50- jährige Jubiläum seiner Fußballsparte. Der NFV- Kreis Schaumburg, die Gemeinde und die benachbarten Vereine erwiesen der Sparte ihre Referenz in einer kleinen Feier, die die Männer der „ersten Stunde“ und die „Jungs von heute“ auf dem Sportplatz zusammenführte.

Der Turn- und Sportverein stellt sich im Jubiläumsjahr in einer geordneten Struktur dar. Der Verein konnte sich in den vergangenen vier Jahren um weitere 100 Mitglieder vergrößern, er bestand zu Jahresbeginn aus 821 Mitgliedern, von denen 340 Jugendliche waren. Die stärkste Sparte ist nach langer Zeit mal wieder die Fußballsparte, gefolgt von der Turnsparte, den Tennis- und Volleyballspielern und der Freizeitsparte.

Die Finanzen sind wohl geordnet, der Kassenwart konnte bei der Jahreshauptversammlung 1997 auf eine gesunde Wirtschaftsstruktur verweisen. Der Verein nennt ein Sport- und Schützenhaus zusammen mit dem Schützenverein, einen Umkleidetrakt mit fünf Kabinen, einschließlich Duscheinrichtungen und ein Tennisheim mit zwei Tennisplätzen sein Eigen. Die Nutzung des gemeindeeigenen Sportplatzes ist gesichert. Ebenso ist die Nutzung der umliegenden Infrastruktur für mehr als fünfzig Jahre durch einen Erbbaurechtsvertrag langfristig festgeschrieben, Das Gelände für den neuen Sportplatz unterhalb der Autobahn, westlich der alten Poststraße ist ebenso langfristig durch einen Pachtvertrag abgesichert.

Die aktiven Sportler treiben in fünf Sparten Sport. Die Turnsparte besteht aus fünf Gruppen, der Damengymnastikgruppe, dem Kinderturnen, dem Eltern-und Kindturnen, dem Kindertanzkreis und der Heilgymnastik, ein Angebot, das keines Kommentars bedarf und für sich spricht.

Die Fußballsparte besteht aus fünf Herren- zwei Damen- und zehn Jugendmannschaften, eine nie dagewesene Breite spielender Mannschaften.

Die Tennissparte, eine im Verhältnis zum Gesamtverein, mit eigener Spartenordnung bestehende Sparte zählt 110 Mitglieder und verfügt über fünf gemeldete Mannschaften.
In der Volleyballsparte, eine seit drei Jahren wieder aufstrebende Sparte, wird in einer Damen- und zwei Jugendmannschaften Sport getrieben.

Die Freizeitsparte besteht aus zwei Gruppen. Regelmäßige Radwanderungen werden in der einen Gruppe unternommen, das Sportabzeichen in der anderen Gruppe erworben. Die Sparte hat, als jüngste im TuS, die Anerkennung zahlreicher Mitglieder gefunden.

Unser Sportverein hat über 75 Jahre mit wechselnden Vorständen, unter den unterschiedlichsten Voraussetzungen und differenzierten Zielsetzungen sportliche, gesellschaftliche und sozialpolitische Arbeit geleistet. Im Mittelpunkt jedoch stand immer der sportliche Aspekt. Der Sportler, und hier insbesondere der jugendliche Sportler, war stets das Ziel der Bemühungen von Vorständen und Betreuern.

Rückschläge und Enttäuschungen hat es sicherlich gegeben, sie galt es hinzunehmen und zu überwinden; den Fortschritt zu sichern und zu bewahren, war Auftrag und Herausforderung; Erfolge zu genießen, war ein Vergnügen.

Das sportliche Geschehen der vergangenen 75 Jahre zu schildern, die Sparten in ihrer Entwicklung darzustellen, über das Gemeinschaftsleben zu berichten, das Verhältnis zu Gemeinde und Schule aufzuzeigen, über den Aufbau der Infrastruktur und über die unendliche Geschichte unseres Sportplatzes zu schreiben, wird im folgenden Inhalt dieser Chronik sein.