1967 – Eindeutige Schwerpunkte

Mit Heinrich Bredemeier war im Dezember 1966 ein Vorsitzender gewählt worden, der den Fußball eindeutig auf seine Fahnen geschrieben hatte. Heinrich Bredemeier hatte selbst seit seiner Jugend leidenschaftlich und erfolgreich Fußball gespielt, seine Zielsetzung und seine Prioritäten waren eindeutig. „Ich will und werde den Rehrener Fußball aus seiner Zweitklassigkeit herausbringen“, hatte er der Mitgliederversammlung klar vor Augen geführt. Es ist ihm eindrucksvoll gelungen.

Heinrich Bredemeier hatte sich mit Vorstands- mitgliedern umgeben, die seine Ziele uneingeschränkt unterstützten. Wilhelm Zuttermeister, Wilhelm Watermann jun., Wilhelm Hothan, Werner Körtge und Franz Heinemann begleiteten ihn in seiner Amtszeit als 2. Vorsitzender oder in anderen Vorstandsämtern. Mit Erich Kynast, Fritz Berg, Wilhelm Struckmeier standen ihm Praktiker zur Seite, die seine Linie verfolgten. Als Jugendleiter standen ihm neben Erich Kynast, Wilhelm Struckmeier, Dieter Preiss, Gerd Drescher, Wilfried Wenzel, Heinz Wittek und Friedhelm Baule zur Verfügung. Die Geschicke der Turnsparte wurden im wesentlichen von Johanna Kynast, unterstützt von Brigitte Matthä, gestaltet.

Zwar waren die Schwerpunkte in diesen Jahren klar gesteckt, doch andere Sparten führten wie eh und je ihren eigenständigen Sport. Die Turnsparte, immer noch unter Leitung von Johanna Kynast, war zahlenmäßig zu einer ansehnlichen Sparte herangewachsen. Auch in ihren Grundzügen hatte sie sich verändert. Waren es in den 50er Jahren die Männer, die diese Sparte prägten, legte Johanna Kynast ihre Schwerpunkte in die Bereiche der Frauengymnastik und des Mädchen- und Jungenturnens.

1969 war die Geburtsstunde einer neuen Sparte im Verein. Eine kleine Gruppe Tischtennis begeisterter Sportler hatte sich zusammengefunden und es dauerte gar nicht lange und sie meldete eine Mannschaft für den Punktspielbetrieb auf Kreisebene. Die Mitgliederversammlung des Jahres 1970 wählte Heinz-Dieter Keil zum ersten Tischtennisspartenleiter. Die Sparte nahm bis Oktober 1975 am Spielbetrieb teil und löste sich dann auf.

Der Verein pflegte nach wie vor gute Kontakte zum Kreissportbund. Gern erinnerte sich Wilhelm Zuttermeister an die Arbeitssitzungen 1967 und 1968 des Kreissportbundes mit den Vereinsvertretern des Kreises im Hotel „Mühlenhof“. Im Mai 1969 fanden sowohl der Kreisjugendtag als auch die Kreistagung des Tischtennis Fachverbandes in Rehren statt. 1971 referierte Jan Redelfs, anerkannter Bundesligaschiedsrichter dieser Zeit, im Mühlenhof vor einer ansehnlichen Besucherzahl über das neueste Regelwerk. 1973 wurde der Kreisjugendtag nochmals nach Rehren vergeben. In dieser Sitzung wurde die Neufassung der Jugendordnung im NFV bekannt gegeben, die Einteilung der Altersklassen nach Jugend, Schüler und Knaben aufgehoben.

Im gleichen Jahr fand der Kreisfußballtag in Rehren statt. Heinrich Bredemeier wurde mit der silbernen Ehrennadel des Fußballkreises ausgezeichnet.

Die Vorstände dieser Zeit stellten sich zahlreichen Aufgaben. Die Eintragung des Vereins beim Amtsgericht wurde vollzogen, die Renovierung des Sportplatzes vorbereitet und durchgeführt und zahlreiche Sportwerbewochen veranstaltet. Vereinsfahrten nach Michelbach und an den Rhein krönten eine bunte Vielfalt von Veranstaltungen im Vereinsleben.

Höhepunkt des sportlichen Lebens war zweifelsohne der Aufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Bezirksklasse im Jahr 1970. Sie konnte sich in dieser Klasse bis in die Saison 1975/76 halten.

75jschwerpunkte
1985 – Heinrich Bredemeier und Dieter Lachmann
Heinrich Bredemeier unterstützte auch nach seiner Zeit
als Vorsitzender den Verein in großzügiger Weise

1974 feierte der Verein, etwas verspätet zwar, sein 50jähriges Vereinjubiläum. Mit 302 Mitgliedern, 97 davon waren Jugendliche, gehörte der Verein mit seinen vier Sparten – Herren- und Jugendfußball, Turnen und Tischtennis-, zu den größten im Kreis. Die im großen Stil aufgezogene Sportwerbewoche, nach Kräften unterstützt durch die örtliche Feuerwehr, den Schützenverein und die Kyffhäuserkameradschaft, war der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Mit einem gemeinsamen Antreten der Vereine vor dem Sportplatz, der gerade auf die vom Bezirksausschuß geforderten Maße erweitert worden war, begann eine Fülle von Veranstaltungen. Zwar regierte „König Fußball“ das Geschehen-immerhin spielte der TuS eine
dominierende Rolle in der Bezirksklasse – doch zeigten die Vorführungen der Turnsparte bei einem Schauturnen, daß in dieser Sparte in allen Altersgruppen vortrefflicher Sport geboten wurde.

Heinrich Bredemeier legte sein Amt 1974 nieder. Mit drei Herrenmannschaften, zwei Jugendmannschaften im Bereich Fußball, einer intakten Turnsparte, einer mit zwei Mannschaften spielenden Tischtennissparte und einer sich in den Anfängen befindlichen Volleyballsparte hinterließ er einen gesunden Verein.

Es sollte für einen Nachfolger nicht leicht sein, das Erbe anzutreten. In der Jahreshauptversammlung des 18. Oktober 1974 wurde lange um die Zusammensetzung des neuen Vorstandes gerungen, ehe Gerd Matthä für ein Jahr das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm. Hans-Georg Bach schrieb in seinem Protokoll, „ es sei hauptsächlich Friedhelm Baule zu verdanken, daß von den noch anwesenden Mitgliedern ein Vorstand gewählt wurde“.

Der Sommer des Jahres 1975 war einer der schönsten und die Sportwerbewoche zählte sportlich wie finanziell zu den besten in der Vereinsgeschichte, „das Verdienst eines Vorstandes, der bereit war, Risiken auf sich zu nehmen“, wie Franz Heinemann mit deutlicher Überzeugung formulierte.