1922 – Gründerjahre

„Vorwärts immer; Rückwärts nimmer,
– Frisch auf“

Gestickt in feinster Seide findet sich diese Inschrift im Vereinsbanner des Turn- und Sportvereins Rehren A/O.

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„Vorwärts immer – Rückwärts nimmer“,
diesem Anspruch fühlten sich unsere Gründer verpflichtet

Den Aufruf „Frisch Auf“ auf der Vorderseite des Banners als zukunftweisendes Ziel und „Vorwärts immer- Rückwärts nimmer“ als Forderung zur Beharrlichkeit und Beständigkeit auf der Rückseite haben sich unsere Vereinsgründer zum Leitspruch gemacht. Das Banner und ein Fahnenwimpel wurden dem Verein im Jahr 1923 von den Rehrener Ehrendamen gestiftet. Beide werden noch heute im Sporthaus in einer Glasvitrine aufbewahrt.

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„Frisch auf“ war das Leitmotiv unserer Vereinsgründer

Leider ist nicht mehr feststellbar, wie sich der Vorstand am Gründungstag zusammengesetzt hat. Gesichert ist aus mündlicher Überlieferung, daß Karl Peper, Dorfschullehrer der frühen 20er Jahre, der 1. Vorsitzende unseres Vereins war. Gesichert ist auch, versicherte Heinrich Schaper 1985 in einer Gesprächsrunde im Sporthaus, daß Hans Peper die Sportfreunde Christian Sostmann, Heinrich Schaper, Wilhelm und Heinrich Schütte, Friedrich Stemme, Wilhelm Sostmann, Heinrich Hothan und Fritz Scharnhorst im Frühjahr des Jahres 1922 ins Gasthaus „Auetal“ zur Gründungsversammlung eines Sportvereins zusammenrief.
Sie gaben dem Verein den Namen „Turn- und Sportverein Auethal-Rehren. Zeitgemäßen Sport wollten sie treiben“, wußte Wilhelm Rumpke zu berichten- und das bedeutete Turnen, Leichtathletik und vor allem Radfahren. Wilhelm Lagershausen, der erste Vereinswirt und Besitzer des Gasthauses „Auethal“, stellte den Turnern und Kunstfahrern den Saal für ihren Sport zur Verfügung. Besitzer und Pächter des Gasthauses müssen in der Folge schnell gewechselt haben, denn bereits 1925 lud Gastwirt Hermann Gundlach zum Radfahrer-Fest ein.

Neben auswärtigen Vereinen präsentierte eine Rehrener Radfahrergruppe ihr Können im Corso- und Kunstfahren, eine Männerturnriege zeigte Vorführungen am Reck und Barren. Radfahren wurde in den verschiedensten Formen betrieben- im Wettkampf untereinander, gegen andere Vereine oder in Form des Kunstradfahrens. In weißen Hosen und weißen Trikots boten die Radfahrer des TuS Rehren A/O immer einen schmucken Anblick.

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Die Begeisterung für den Radfahrsport ließ im Jahr 1929 und den Folgejahren deutlich nach, statt dessen rückten Turnen und Leichtathletik – Sportarten, die seit der Gründung betrieben wurden-, immer stärker in den Vordergrund.
Eine sehr aktive Schalmeienkapelle entstand in den Jahren 1925/26, sie spielte zu Vereinsfesten auf, war aber auch gern gesehener Unterhalter in den Nachbardörfern.

 

Im Jahr 1929 konnte der Verein auf eine Mitgliederzahl von etwa 60 Personen hinweisen, eine achtbare Zahl in jenen Tagen.

Eine neue Blütezeit erlebte der Verein, als Schulleiter Alfred Dörbecker 1935 die Führung des Vereins übernahm. Aus dieser Zeit ist die Festlegung eines Vorstandes und eine Vereinssatzung bekannt. Neben dem Vereinsvorsitzenden Alfred Dörbecker waren Fritz Scharnhorst als 2. Vorsitzender, Wilhelm Watermann sen. als Kassierer und August Söffker als Schriftführer im Geschäftsführenden Vorstand. Die Turnwarte waren Willi Harke und Heinrich Meier.

Unter der Leitung von Willi Harke, Heinrich Meier, den unsere ältere Generation immer gern „Insel- Meier“ nannte und Albert Schliephake etablierte sich eine eigenständige Turnsparte mit einer männlichen Turnriege und wenig später gründete Gertrud Kohn eine Mädchenturnsparte, in der Turnen und Leichtathletik gleichermaßen ihren Platz hatten.

Auf die Sparte Fußball wird erstmalig im Jahr 1926 aufmerksam gemacht (SZ v. 18. Juli). Doch handelte es sich offensichlich um ein Spiel einer Schülermannschaft, die im Rahmen des Schulsportes existierte.

Eine Jugendmannschaft, die auch an offiziellen Punktspielen teilnahm, wurde erst im Jahr 1937 bekannt. Andere Vereine nahmen bereits seit 1909 in dem damals gegründeten Fußballkreis mit Jugend- und Herrenmannschaft an Pflichtspielen teil.

Die Schwerpunkte wurden in unserem Verein nun mal anders gesetzt.
Doch bereits im Jahr 1938 waren unsere Fußballmannschaften in Pflichtspielen und Kreismeisterschaften vertreten. Der Gymnasiast Rudolf Grein, Sohn des Apothekers und Wilhelm Zuttermeister waren es, die sich um den Aufbau einer Fußballsparte mühten.

Der Verein war seit seiner Gründung zusammen mit Schule und Gemeinde Träger des sportlichen Lebens in Rehren und darüber hinaus Mittelpunkt manch gesellschaftlichen Ereignisses in Rehren. „Tüchtig gefeiert wurde bei Sommerfesten im Zelt und Maskeraden in der Faschingszeit“, wußte Heinrich Thies, Jahrgang 1906, zu berichten. Die Tanzfeste, so erinnerte er sich, waren immer gut besucht. Mit Beginn und während des 2. Weltkrieges kam der Sportbetrieb wie auch das übrige Vereinsleben beim TuS völlig zum Erliegen. Von einigen Sportlern, vornehmlich von Fußballspielern, ist bekannt, daß sie noch bei Nachbarvereinen Sport getrieben haben, geregelte Veranstaltungen haben nicht mehr stattgefunden.
Jedoch an einen neuen Anfang hat man in Rehren sicherlich gedacht.

 

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Fußballmannschaft aus den Jahren 1938-1940
o.R.: Heinrich Anderten, Heinrich Hahne, Heinrich Kramer, Ludwig Zuttermeister
u.R.: Wilhelm Zuttermeister,der damals im Tor spielte, Wolfgang Hubert, Fritz Bredemeier, Heinrich Bredemeier Nr.10, aus der Stammannschaft fehlt Heinrich Bredemeier Nr.30

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Das Fahnenband aus dem Jahr 1923

Friedrich Stemme, einer der Vereinsgründer, bewahrte das Vereinsbanner und das dem Verein von den Ehrendamen gewidmete Fahnenband in der Leibzucht auf dem Hofe Fritz Söffker Nr.1 während der Kriegswirren auf. Er stellte es viele Jahre später dem Verein wieder zur Verfügung.

Vereinsbanner und Fahnenband sind Teil einer 75 jährigen Tradition. Über lange Zeit wurden Jahrehauptversammlungen unseres Vereins mit einem dreifachen „Hurra“ beendet, seit 1997 wieder mit einem fröhlichen „Frisch Auf“.