Spannung und Dramatik gegen Hagenburg

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Vorbericht ===>>> PDF-Icon

 

Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit  bringt 2:1 Erfolg

170924 SCA-Hagbg01Willkommen zur Berichterstattung über die „Hagenburg-Festspiele“. Sie erinnern sich: Sonntag vor einer Woche führte die Kreisliga den TSV ins Auetal. Wir siegten 2:1. Vier Tage später folgte die Neuauflage im Pokal. Von der Leistung her legten wir eine Schüppe drauf, gewannen 3:0. Dass unsere Fans zufrieden sind, braucht niemand sonderlich betonen. Leider hinkt die Berichterstattung hinterher. Der Schreiber der Berichte war so blöd und hat den Stick zermalmt, auf dem die Daten standen. So musste alle Fakten mühselig erneut geordnet werden. Wir bitten um Entschuldigung bei der Verzögerung.

Hagenburg ist eine Mannschaft, die man in Schaumburg-Süd am Rande nur verfolgt. Dies ist kein böser Wille und gilt im Umkehrschluss genauso. Das Auetal und die Region Steinhude liegen zu weit entfernt, als dass man eben mal zum Freundschaftskick oder zum Biergespräch sich treffen würde. So muss der Spielplan herhalten, dass beide Teams sich gegenüberstehen.

170924 SCA-Hagbg03In welche Richtung zeigt die Auetaler Formkurve?  Eine Woche vorher gab es in Exten ein böses Erwachen. Wir ließen beste Chancen aus und durften uns nicht wundern, dass dann der Gegner zuschlug und uns mit 0:3 böse eintütete. Speziell die letzten beiden Gegentreffer ärgerten, denn Stellungsfehler in der Abwehr begünstigten Exten zum Torerfolg.

Liegt der SC Auetal aber in Führung, ist er ganz schwer zu stoppen. Im Ligaspiel gegen die Hagenburger legten wir gleich von Beginn an los. 22 Sekunden waren gespielt, da prüfte Tim Neermann den gegnerischen Torwart Scholz. Der Hagenburger Schlussmann sicherte den Ball im Nachfassen. Das war jedoch die Aufwärmübung, denn drei  Minuten später stand es 1:0. Tobias Feldmann hämmert einen Freistoß aus 30m aufs Tor. Scholz faustet den Ball zur Seite weg. Der flinke Tim Neermann sichert sich die Kugel und zirkelt sie aus spitzem Winkel an den hinteren Pfosten. Von dort aus springt der Ball ins Tor … und alle Auetaler freuen sich:  1:0 (4.min).

170924 SCA-Hagbg08Eigentlich gibt solch ein früher Treffer Sicherheit. Aber oh Wunder, der Gegner wehrte sich! Begünstigt wurde dies durch unsere Abwehr, die sich im Chaos sonnte. Die Konsequenz – der Ausgleich. Nick Pape war seinem Gegenspieler davongeeilt, flankte von der Grundlinie in den 5m-Raum … und Rizgar Akad brauchte aus Nahdistanz den Ball nur noch ins Tor einschieben: 1:1 (10.min). „In der 1. Halbzeit waren wir ungeordnet und ließen Lücken zu“, gestand Philip Dunkley im Namen seiner Nebenleute.

Eigentlich hatten wir Michael Huntemann im Hagenburger Sturm erwartet. Der routinierte Torjäger war allerdings im Urlaub, so dass zur Überraschung Nick Pape in der Mitte stürmte. Der junge Mann von bulliger Statur, 21 Jahre zählend, machte dies richtig gut. Auch die Außen Oguzhan Mun und Rizgar Akad waren gefährlich, so dass dem Auetaler Anhang angst und bange wurde. „Nach einer Viertelstunde hätte ich gesagt, ein Unentschieden reicht“,  gab Jens Kästel, unser Sportlicher Leiter, angesichts des gegnerischen Offensivdrangs zu. „Aber nach der Niederlage in Exten wäre ein Punkt für uns zu wenig gewesen.“170924 SCA-Hagbg09

Es war ein hart geführtes Spiel, bei dem es auf die Knochen ging. Zwei gelbe Karten sorgten zusätzlich für Zündstoff. Den Regeln nach kann man sie geben. Doch wäre hilfreicher gewesen, der Schiedsrichter hätte in jenen Szenen weggeschaut. Tobias Feldmann sah Gelb, als er einen Freistoß  ausführte, bei dem der Ball noch nicht freigegeben war. Auch Gelb gab es für Rizgar Akad, der das Spielfeld verließ, ohne sich vorher abzumelden. Der Stürmer hatte Probleme mit seinen Kontaktlinsen, musste sie nachjustieren und konnte sich mit gutem Blick nachher die Kartenfarbe anschauen.

Mit 1:1 ging’s in die Halbzeit. Zugegeben, Hagenburg hatte in jener Phase mehr vom Spiel. „Ich fand uns in der 1. Halbzeit richtig stark“, meinten die Hagenburger nach der Partie vor dem Kabinentrakt. Da möchte niemand widersprechen, heißt allerdings im Umkehrschluss, dass in der 2. Halbzeit von Hagenburg nicht mehr viel kam.

Tatsächlich dominierte nach der Pause Auetal. Marco Gregor hatte zwei Wechsel vorgenommen, brachte Marcel Diedler als Innenverteidiger und Caius Fels auf der rechten Seite. Speziell die läuferische Leistung von Caius verdient Respekt, spielte er doch zuvor 70 Minuten lang in der 2. Mannschaft. Vermutlich rissen sich nun alle am Riemen, denn das Auetaler Spiel lief besser.

170924 SCA-Hagbg15In der 51. Minute ging das Flutlicht an und beleuchtete die Auetaler Sturmaktionen. Eine erste Kostprobe gab Marcel Diedler, der nach einem Eckball das Leder einen Meter volley übers Tor donnerte (52.min). Der Führungstreffer schien nun greifbar. Als Tobias Feldmann im Strafraum weggestoßen wurde, gibt es Elfmeter.

Die Auetaler Zuschauer spannten bereits die Muskeln an, um dann beim Torjubel emporzuspringen. Aber es war nicht der Tag des Samer Mahmo. Sonst „Mister Zuverlässig“, schoss Samer den Strafstoß mittig, so dass der Torwart abwehrte. Den Nachschuss, frei vor der Bude, jagt Samer dann über die Latte. Es gibt Momente, da möchte sich ein Stürmer am liebsten in den Boden eingraben. Dies war ein solcher.

Nach einer misslungenen Szene bieten sich zwei Möglichkeiten für eine Mannschaft. Man zieht den Kopf ein zwischen die Schultern, sagt „Dies ist nicht unser Tag“ und resigniert. Oder die Truppe schaltet um auf den „Jetzt-erst-recht“-Modus. Will man oben mitspielen, ist die Antwort klar. Also volle Kraft voraus zum Führungstor!

Der Auetaler Druck nahm zu und wurde letztlich auch belohnt. Rekapitulieren wir die Schlüsselszene dieses Spiels: Samer Mahmo gibt den Ball von der Torauslinie zurück zur Strafraumgrenze. Aus dem Hintergrund schießt Henne Ebeling, den keiner angriffsmäßig auf der Rechnung hatte … und plötzlich ist der Ball im Tor: 2:1 (75.min). 170924 SCA-Hagbg17

Über den Torschützen gibt’s unterschiedliche Ansichten. Die meisten Zuschauer und auch der Schiedsrichter sahen Henrik Ebeling als Torschützen. Trainer Marco Gregor und auch die Tageszeitung tags darauf schrieben den Treffer Lukas Herrmann gut, der dem Ball noch eine andere Richtung gab. Egal, der Ball ist drin und unsere Auetaler führen.

Henne Ebeling ist eigentlich ein Mann für defensive Aufgaben. Er lässt sich auch durch eine robuste Spielweise des Gegners nicht aus der Ruhe bringen. Begeistert denken viele noch ans Relegationsspiel, als er Nordstemmens Torjäger Abdul vollständig abmeldete. So gilt er als der „Kettenhund“ der Mannschaft. Und wie beurteilt Henne seinen Treffer? Er schmunzelt und meint nur: „Diesmal wurde der Kettenhund von der Leine gelassen.“

Das Ergebnis hätte höher ausfallen können, doch wurde ein zweiter Elfmeter uns verwehrt. Tim Neermann wird im Strafraum umgerannt, aber der Pfiff des Schiedsrichters bleibt aus (77.min). Die Auetaler Zuschauer ärgern sich. „Den ersten Elfmeter kann der Schiri pfeifen, muss es aber nicht“,  wertet Jens Kästel beide Foulszenen nach Spielende. „Beim zweiten war es ein glasklares Foul. Den muss er pfeifen.“ Aber Schiedsrichter tun sich schwer bei einem weiteren Elfmeterpfiff. Da muss schon Handspiel auf der Linie erfolgen oder gar Tötungsabsicht vorliegen, bis dann ein zweiter Elfer folgt.

170924 SCA-Hagbg24Bis zum Schlusspfiff notieren wir drei weitere Chancen. die allesamt nichts einbringen. Eine Feldmann-Flanke erwischt Caius Fels in Rückenlage und bringt zu wenig Druck auf den Ball, so dass der Torwart hält (78.min). Hagenburgs Kretschmann versucht es von der Strafgrenze, trifft aber den Ball nicht richtig. Der Schuss landet mittig bei Torwart Dohm, was kein Problem darstellt (83.min).  Auf der Gegenseite versucht es Caius Fels aus ähnlicher Position. Der Ball wird abgefälscht und landet übers Tor (86.min).

Am Ende folgt noch einmal Hektik, als Hagenburgs Oliver Haßlöcher nach Foul die zweite gelbe Karte sieht (= Gelb/Rot) und Samer Mahmo für Reklamieren ebenfalls verwarnt wird. Dann ist Schluss … und unser SC Auetal hat einen immens wichtigen Sieg eingefahren.

Jubel bei den Roten, Enttäuschung bei den Blauen. „Mir haben heute zehn Spieler gefehlt“, setzt Hagenburgs Trainer Felix Dyck zu einer Erklärung an. Derzeit befindet sich seine Mannschaft im Umbruch. Vier Jungs des Jahrgangs 1998 liefen bei den Gästen auf. Doch auch die Auetaler haben junge Leute in den Reihen, die mächtig Dampf machen. Das Team, egal in welcher Altersklasse, ob 18 oder 37 Jahre jung, verfügt über eine bärenstarke Kondition, die in der zweiten Spielhälfte den Ausschlag gab.

Verdienter Sieg für unsere SC Auetal, so lautete das Fazit aller. Damit können wir prächtig leben. Vier Tage später setzten wir im Pokal noch einen drauf, als bei der Neuauflage der Partie der SCA mit 3:0 gewann. Dazu folgt ein gesonderter Bericht.

 

S t a t i s t i k :

170924 SCA-Hagbg25SC Auetal  –  TSV Hagenburg    2 : 1    ( 1 : 1 )
Kreisliga  Schaumburg,  9. Spieltag

Auetal:   Dohm  –  Rauhut, Enzi (46. Diedler), Dunkley  –  Ebeling, JF Meyer  –  F.Meyer (46. Fels), Feldmann, Neermann  –  Herrmann, Mahmo (90.+1 Struckmeier)    //    Trainer:  Gregor
Hagenburg:   Scholz  –  Bruns, Haßlöcher, Fieberg, Jung  –  C.Trepte, Dyck (64. Kretschmann)  –  Mun, Akad  –  Pape (80. Müller), Blume    //    Trainer:  Dyck

Schiedsrichter:    Stefan Krause  (Beckedorfer SV)
SR-Assistenten:  Friedhelm Springinsguth  +  Noah Müller  (beide TSV Algesdorf)
Tore:   1:0 ( 4.) Neermann, 1:1 (10.) Akad, 2:1 (75.) Ebeling

Gelbe Karten:
AUETAL:   Feldmann (11./Freistoß zu früh ausgeführt),   Neermann (85. Foul),  Mahmo (90./Reklamieren)    ///    HAGENBURG:    Haßlöcher (15./Foul),  Akad (41./Spielfeld ohne Abmeldung verlassen),  Bruns (55./Foul),  Blume (62./Foul),  Jung (90.+2/Foul)
Gelb-Rote Karte:
HAGENBURG:   Haßlöcher (90./ Foul)
Zuschauer:   60

 

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