Durchwachsene Leistung in Liekwegen

Unsere Erfolgsserie hielt beim 2:2, doch hatten wir in der Schlussminute Glück

Während die Fußballfreunde sich in den sommerlichen Liegestuhl begeben haben und die Saison vorüber ist, wollen wir die letzten beiden Punktspiele Revue passieren lassen. Es soll ja nichts unter den Teppich gekehrt werden. Den Anfang macht das Spiel in Liekwegen. Hier fuhren als wir Favorit hin und kehrten – leicht enttäuscht – mit einem Pünktchen heim. „Man muss der Mannschaft auch mal ein schwächeres Spiel zugesehen“, meinte Thomas Reh mit milderndem Gesichtsausdruck.

Natürlich hielt die Auetaler Erfolgsserie an … gefühlte hundert Spiele ohne Niederlage. Doch Gegner SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten hatte sich in der Vorwoche kräftig blamiert. Mit 1:2 unterlag die SG beim Absteiger TuS Lüdersfeld. „Uns hat die Pleite maßlos geärgert“, berichtete SG-Trainer Endrik Kording nach dem Spiel. „Wir waren dort die klar bessere Mannschaft, legten aber dem Gegner die Tore auf den Fuß. So wollen wir uns in dieser Saison nicht verabschieden. Nun sehen uns bei der Ehre gepackt. Mit der 2. Halbzeit gegen Auetal bin ich sehr zufrieden. Mit einem Quäntchen Glück hätten wir das Spiel sogar gewinnen können.“ Stimmt. Dabei dachte der SG-Trainer an die Szene in der Schlussminute. Doch dazu kommen wir noch.

Beim SC Auetal fehlte Moussa Guire. Er musste an jenem Abend arbeiten. Jörn Fickendey-Engels machte Urlaub in Kroatien, Marco Hauser laborierte an einer Zerrung. Auf Seiten Liekwegens vermissten wir den torgefährlichen Ahmet Akman. Über sein Fehlen gab es unterschiedliche Aussagen. „Er ist privat verhindert“, erklärten die einen; „er sitzt gerade die Sperre seiner 5. gelbe Karte ab“, murmelten die anderen. Recht hatten beide, denn Fußball-„Fuchs“ Akman legte die Zwangspause auf einen Termin, an dem er sowieso nicht gekonnt hätte.

Aus unserer Sicht war es ein mäßiges Spiel. Dabei sah es anfangs prächtig aus. „Wir waren gut in die Partie gekommen, ließen Liekwegen wenig Räume und haben den Ball gut laufen lassen“, urteilte Philip Dunkley, der Schütze unseres ersten Tores. Lukas Herrmann flankte in den Strafraum, Marc Steinsiek legte ab auf Dunkley. Den ersten Schuss konnte der Liekweger Dennis Vogt noch blocken, der zweite ging ins lange Eck. Der SCA lag 0:1 in Front (12.min). Das schreibt man so, wir waren ja die Auswärtsmannschaft.

Postwendend fiel jedoch das 1:1, als Schmalz und Lewerenz vor Torwart Freddy Meier auftauchten. Die Auetaler Fans sahen ein Foul an Niklas Brecht und eine Abseitsstellung. Aber Schiedsrichter Kevin Mack ließ diesen Treffer gelten (Torschütze: Timo Schmalz, 13.min). Da hilft nur ärgern, ärgern, ärgern.

Zehn Minuten später hatten sich die Gemüter der mitgereisten Schlachtenbummler wieder beruhigt, als Tim Neermann zum 1:2 einnetzte (23.min). Vorausgegangen war ein Pfostenschuss von Nico Winkelhake. Der Ball prallte vom Innenpfosten zurück. Neermann setzte als Erster nach, feuerte aus spitzem Winkel auf den Kasten, und Ball sowie der rettungsversuchende Nazar Adsiz trudelten ins Tor. Ein Treffer, den man so nicht alle Tage sieht.

Nach der Halbzeitpause wechselte die Euphorie das Trikot und war beim Gegner nun zu Hause. „Das Blatt hat sich komplett gewendet. Wir haben gar kein Fußball mehr gespielt“, bekannte Philip Dunkley selbstkritisch, „schlugen nur noch lange Bälle und kamen gar nicht mehr in die Partie hinein. Dadurch haben wir Liekwegen stark gemacht.“

Der Endstand fiel durch einen Foulelfmeter. Ein Spieler unserer jungen Garde hat noch Lernbedarf, setzte mit einem Ringergriff Nico Altmann außer Gefecht und hörte zur Überraschung dann den Pfiff des Schiedsrichters: Die Chance ließ sich Timo Schmalz entgehen. Flach links zischte der Ball bei diesem Strafstoß zum 2:2 ins Netz (66.min).

Die meisten Chancen hatte nun Liekwegen, bei denen Timo Schmalz viel Torgefahr versprühte. Florian Meyer klärte auf der Linie (68.), ein Tor von Schmalz galt wegen abseits nicht.. Vom SC Auetal sah nur wenig. Zwar versuchte es Philip Dunkley per Aufsetzer aus der Distanz, doch 40 Meter Torentfernung sind dann doch zu viel. Die dicksten Chancen hatte noch Samer Mahmo. Frisch eingewechselt, stand er bei einer Justin-André-Flanke frei vor dem Tor, erwischte aber den Ball nicht richtig (80.min). In der gleichen Minute zeigte Schlussmann Ronnenberg mit einer Parade, dass sich auch gute Mahmo-Schüsse halten lassen.

Nun, Samer wird nicht jünger. Da muss man sich die Kraft für Größeres aufheben. Wie beispielsweise ein paar Tage später für das Kreispokalfinale. Als Samer Mahmo in der Schlussphase in unnachahmlicher Manier den Siegtreffer erzielte und alle Auetaler in den siebten Himmel des Pokalsiegs schoss.

Erwähnen wollen wir, dass unser Unentschieden am Ende glücklich war. Denn eine Flanke von Timo Schmalz verfehlte Christo Christou freistehend vor dem Tor nur knapp (90.min). Es hätte das Ende unserer Erfolgsserie bedeutet. Aber wie heißt es so schön: Das Glück ist mit dem Tüchtigen.

Nachsatz: Fotos vom Spiel gibt’s keine. Die Kamera war defekt, zum Glück nur dieses eine Mal.

S t a t i s t i k:

SG Liekwegen / Sülbeck / Südhorsten – SC Auetal 2 : 2 ( 1 : 2 )
Kreisliga Schaumburg, 29. Spieltag, Sportplatz Liekwegen

SG LiSüSü = Ronnenberg – N. Kording, N. Adsiz, Vogt, Struckmeier – Maradesa – Schmalz, Altmann, Alfaki – Lewerenz (83. Fietz), Christou // Trainer: E. Kording

SC Auetal = Meyer – N. Brecht, Friedrichs, Feldmann (52. André), Steinsiek – Meyer, Winkelhake (69. Mahmo) – Neermann – van de Löcht (77. Franke), Dunkley, Herrmann (83. Pernau) // Trainer: Reh

Schiedsrichter: Kevin Mack (SG Rodenberg)
SR-Assistenten: Michael Mack (SG Rodenberg) + Luc Gudweth (Schwarz-Weiß Enzen)

Tore: 0:1 (13.) Dunkley, 1:1 (14.) Schmalz, 1:2 (23.) Neermann, 2:2 (66.) Schmalz / Foulelfmeter

Gelbe Karten:
LiSüSü: N. Adsiz (76./Foul), Altmann (80./Foul), N. Cording (84./taktisches Foul)
SCA:: Dunkley (18./Reklamieren), Winkelhake (62./Foul), Friedrichs (64./Foul), Steinsiek (84./Reklamieren)

Zuschauer: 84

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