Ein Spiel ohne echte Auetaler Torchance

Enttäuschung pur beim 0:2 gegen Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen

„Gegen uns kann man schon einmal verlieren“, meinte vor Jahren FSG-Trainer Michael Treichel und lächelte verschmitzt. Es war die Zeit, als unser SC Auetal und die Gäste aus Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen sich ein enges Rennen lieferten, was die Frage Richtung Aufstieg und das Kreispokalfinale betraf. Die Erfolge waren wechselseitig. Die Gäste aus dem ‚Freizeitsportverein‘ schafften es jedoch, dass sie bei Auetaler Heimspielen uns an der Obersburg meist ärgerten. So auch als Treichel jenen Spruch raushaute.

Mittlerweile ist viel Zeit vergangen. Veränderung schien einzukehren. Trainer-Treichel ist in Fußball-Rente, der neue Mann auf der FSG-Bank heißt Marcel Fritsche. Die Gäste vom Drei-Dörfer-Club präsentierten sich vorige Saison handzahm, wurden vom SC Auetal mit 6:0 gebürstet und heim geschickt. Na also, alles besser. Mitnichten! Beim Heimspiel gegen die FSG PoNoLa (wir kürzen sie so ab) bewahrheitete sich der alte Treichel-Spruch. Und schlimmer noch: Wir hatten nicht mal eine echte Torchance.

Vor der Partie gab sich SCA-Trainer Uwe Wolff noch optimistisch. Auf rinteln-sport.de meinte er, dass es nach der Niedernwöhren-Niederlage ein ganz wichtiges Spiel sei.. „Vom Kopf her haben wir sie verdaut. Jetzt geht es darum, dass man sich wieder besinnt unsere Power auf den Platz kriegen. Wir sind guter Dinge und hoffen, dass es ein schönes Spiel wird. Am besten mit einem Sieg und null Gegentoren.“ Soweit der Wunsch, der allen Auetaler Fußballfreunden aus der Seele sprach.

Doch die Realität ist grausam. Es entwickelte sich die schlechteste Partie des SC Auetal seit Jahren. Erst in der 26. Minute durften wir die erste Auetaler Ecke aufschreiben, die irgendwo im Nichts verpuffte. Bis zum Halbzeitpfiff gab‘s zumindest zwei Halb-Chancen. Eine Flanke verfehlte den aufgerückten Phil Maier knapp (29.min). Einen Freistoß von Tobias Feldmann faustete der Torwart weg (33.min). Mehr war von unserer Seite nicht drin.

Hund Ebby brachte unserer Mannschaft leider kein Glück

Gegner PoNoLa machte es ein wenig besser. Die Gäste waren mit nur drei Wechselspielern angereist und mussten früh umstellen. Schon nach 17 Minuten schied Harm Tielking mit einer Knieverletzung aus. Zumindest schaffte die FSG zahlbares in die Schiedsrichter-Notizen. Vier Chancen hatten unsere Gäste – und eine saß.

Der Treffer (30.min) war symptomatisch für das Spiel. Freistoß für PoNoLa im harmlosen Territorium des Mittelfelds. Während unsere Mannschaft noch über ihr Stellungsspiel nachdachte, führte die FSG den Freistoß blitzschnell aus. Ein tiefer Pass erreichte den vorpreschenden Torben Dollweber, der unbedrängt aufs Tor zulief und kaltschnäuzig ins lange Eck einschoss. Für unseren Torwart Freddy Meier gab es keine Chance. Das Tor zum Halbzeit-Rückstand war perfekt.

In der Pause sah man unter den Auetaler Zuschauern nur betretene Gesichter. Nils Mühlenharz, der angeschlagen zuschaute, hüllte sich in Schweigen. Fußball-Spartenleiter Volker Müller blickte ziemlich angefressen drein. Er antwortet selten laut und meinte mit ruhiger Stimme: „Es ist ein einfallsloses Kampfspiel. Das kannst du in die Tonne treten. Kein Pass kommt an, beim Gegentor haben wir gepennt. Wir sind vollkommen daneben. So kannst du keinen Blumentopf gewinnen.“

Auch Michael Treichel, der FSG-Ex-Trainer und „Gegen-uns-kann-man-mal-verlieren“-Typ, war von der Auetaler Leistung überrascht. Im negativen Sinn. „Es sind viele Stockfehler und Fehlpässe. Jetzt wird es noch schwieriger, denn die FSG wird sich hinten einigeln und auf Konter lauern.“

Zumindest versuchten wir es in der 2. Halbzeit. Ein 30m-Freistoß von Philip Dunkley ging weit vorbei (50.min). Bei einem Kopfball nach Major-Meyer-Freistoß hatte sich Phil Maier aufgestützt (51.min). Es wurde bei vielen hohen Bällen auf die Geheimwaffe, den „Bruder Zufall“, gehofft. Nach einer Faustabwehr von Torwart Dennis Treichel ballerte unser Dario Palermo den Ball wuchtig rechts vorbei.

Der Todesstoss für dieses „Zum-Vergessen-Spiel“ kam in der 74. Minute. Als Lukas Stötzner von der FSG nahe der Grundlinie in den Strafraum eindrang, klärte Marc Steinsiek … doch leider inclusive Foul. Es gab berechtigten Elfmeter. Freddy Meier entschied sich für die falsche Ecke, während Mark Wilms platziert rechts unten das Auetaler Tornetz testete: 0:2 (74.) … das Ding war durch.

Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Trainer Uwe Wolff frustiert wie alle Auetaler. „Ich kann es wirklich nicht beschreiben. Kein Pass kam an. Die Leistung ist weit weg von dem, was man von uns erwartet. Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich weiß, dass wir es besser können.“

Sehen wir es einmal sarkastisch positiv. In der nach oben offenen Skala zum sportlichen Wohlbefinden gibt es noch reichlich Luft nach oben.

S t a t i s t i k

SC Auetal – FSG Pollhagen Nordsehl Lauenhagen 0 : 2 ( 0 : 1 )
Kreisliga Gruppe B, 3. Spieltag, Sportplatz Obersburg, Rehren A/O

SC Auetal: Meier – Steinsiek, Dunkley, Friedrichs – Feldmann, F. Meyer – Palermo (83. Köhler), JF Meyer (66. Gök), Moussa – Maier, Neermann // Trainer: Wolff

FSG PoNoLa: Treichel – Schmidt, Wilms, Wahlmann, Rosemeier-Scheumann (59. Schulz) – Gercin, Führing, Dollweber, Stötzner – Tielking (17. Hoffrichter), Hasemann // Trainer: Fritsche

Schiedsrichter: Matthias Kogel (SG Bad Nenndorf-Riehe)
SR-Assistenten: Tobias Runge (Victoria Lauenau) + Patrick Schröder (ETSV Haste)

Tore: 0:1 Dollweber (30.), 0:2 Wilms / Foulelfmeter (74.)

Gelbe Karten: Auetal: Palermo (56./Foul), Maier (81./Foul) // PoNoLa: Rösemeier-Scheumann (56./Foul), Gercin (78./ unsportl. Verhalten)
Zuschauer: 98 (alles Sitzplätze)

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