Nervenstarker Engländer

Philip Dunkley wird der „Held der Woche“

Der Sport zieht seine Faszination in regelmäßigen Abständen aus großen Leistungen. Weitspringer Mike Powell sprang 1991 in Tokio 8,95 Meter weit. Sprinter Usain Bolt rannte die 100 Meter 2009 in 9,58 Sekunden. Steffi Graf setzte sich 1987 mit nur 18 Jahren an die Spitze der Tennis-Weltrangliste. In eine ähnliche Kerbe fällt der Sieg von Fußballer Philip Dunkley am vergangenen Wochenende.

Der Auetaler setzte sich im Neunmeterschießen beim Extaler-Cup des SV Engern durch und holte sich damit die Torjägerkrone. Herausragend, denn er ist Engländer. 38,8 Prozent der User des Sportbuzzer Schaumburg wählten ihn deswegen zum „Held der Woche“.

Dafür, dass seine Landsleute als schlechte Elfmeterschützen gelten, hat die Nationalmannschaft mehrfach eindrucksvoll gesorgt. Das bekommt der Verteidiger des SC Auetal auch regelmäßig von seinen Teamkollegen aufs Brot geschmiert. „Immer wenn es einen Elfmeter gibt und ich den schieße, höre ich schon wie es heißt ‚Achtung, der Engländer tritt an‘“, berichtet Dunkley. Der 22-Jährige kommt damit aber gut zurecht und kann über den Spaß lachen.

Dunkley wurde zwar in Deutschland geboren, zog aber nach wenigen Monaten mit seinen Eltern nach Northampton in England. Dort lebte er mit seiner deutschen Mutter und seinem englischen Vater bis zu seinem zehnten Lebensjahr, ehe es zurück in das Auetal ging. „Ich konnte damals kein Deutsch und brauchte in der Schule einen Übersetzer“, erinnert sich der Groß- und Außenhandelskaufmann.

Inzwischen benötigt er den nicht mehr. Durch Freunde, Schule und den Fußball lernte er die deutsche Sprache immer besser. Vor zehn Jahren begann er in Schaumburg zu kicken und spielt seitdem beim SC Auetal. Er steht mit seinem Team am nächsten Sonntag direkt in der Endrunde des Sparkassen Hallenmasters. „Nach der Auslosung rechne ich uns gute Chancen aus“, gibt er sich optimistisch. Schon im vergangenen Jahr war er mit dem SCA beim Finale der Hallenrunde dabei, hatte aber wie seine Teamkollegen an den beiden vorherigen Tagen schon gespielt und so ziemlich müde Beine. „Das haben wir dieses Jahr nicht.“

© Sportbuzzer Schaumburg  / dak

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