Sparkassen-Hallen-Masters 2017

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Stimmgewaltiger Auetal-Anhang durfte erst im „Finale der Enttäuschten“ jubeln

17Hallenmasters2Siegestrunken lagen sich die Spieler des SC Auetal in den Armen. Sie hatten es geschafft: Das große Ziel erreicht und das Turnier gewonnen!  Halt, liebe Freunde, diese Szene gab es nicht am letzten Sonntag, sondern eine Woche vorher, beim „Mineralwasser-Pokal“ des SV Engern. Dort überzeugten Marco Gregors Mannen auf ganzer Linie und lösten mit dem Turniersieg die Eintrittskarte für das Hallen-Masters. Doch im Turnier der Hallenbesten ist es ungleich schwerer. Drei Niederlagen in den Gruppenspielen, dazu ein Sieg im Platzierungsspiel bedeuteten am Ende Rang 7 bei dem Masters. Hatten wir mehr erwartet? Vielleicht.

Zumindest verdient der Auetaler Anhang ein dickes Lob. Die Fans unserer Rot-Weiß-Grünen hatten strategisch gut geplant und einen 40-Leute-Bus gechartert. Der war bereits um halb Zwölf an der Halle. Als Konsequenz gab es die besten Plätze. Wohltuend sorgte unser Anhang mit seinen roten Pullis für Farbe auf den Rängen, machte Stimmung und wedelte mit der Gemeinde-Fahne. Genutzt hat’s wenig, denn Risikobereitschaft, Pech und sportlich gute Leistungen der Gegner zeigten uns die Grenzen auf.

Wie wichtig ein erfolgreicher Turnierstart sein kann, erwies sich bereits beim Auftakt gegen Engern. Uns boten sich zwei gute Chancen, die jedoch ausgelassen wurden. „Hätten wir die Bälle reingemacht“, so Trainer Marco Gregor, „wäre das Turnier anders verlaufen.“ Unser Trainer zeigt sich dabei als Freund der offensiven Spielweise. „Die Leute kommen in die Halle, weil sie was sehen wollen. Langweiliges Quergeschiebe und strategisches Abwarten will keiner erleben. Hallenfußball heißt doch nicht umsonst ‚Hallenspektakel‘“, so unser Trainer. 17Hallenmasters1

„Einer muss der Dumme sein, der das Visier öffnet“, erklärt Gregor die Risikobereitschaft seiner Mannschaft. „Wir wollen nicht rumeiern; wir wollen das Ding rocken!“ Unser Trainer ist ein Freund drastischer Worte. Wenn es nicht klappt, so haben wir es zumindest versucht. Tatsächlich gehört dieser Mannschaft die Zukunft. Immerhin jagten drei 18-jährige im Auetaler Trikot dem Ball nach bzw. setzen zur Verhinderung von Gegentoren an. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt.

17Hallenmasters3Aber wir sollten ein mäßiges Turnierergebnis nicht besser reden, als es ist. „Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele“, zieht Marco Gregor eine alte Eishockey-Weisheit heran. Tatsächlich mussten wir in manchen Phasen mit einem Spieler weniger auskommen, wobei man über die Richtigkeit mancher Entscheidungen unterschiedlicher Ansicht sein kann. An den Schiedsrichtern, so lautete das Urteil aller, hatte es bei den Ergebnissen jedoch nicht gelegen.

Zwei Schwachpunkte hatten sich beim Turnier ergeben, die unseren stimmungsvollen Anhang doch etwas zu Boden drückten. Der erste bot sich im Auftaktspiel, als zwölf Sekunden vor dem Ende Samer Mahmo gefoult wurde. Der Schiedsrichter deutete auf den Neun-Meter-Punkt. Die dicke Chance zum Ausgleich war gegeben! Es folgte ein halbherziges Schüßchen, das jeder Torwart dankbar hält. Sicher, nachher sind alle schlauer und hätten es weit besser gemacht.

Den zweiten Durchhänger gab es im 3. Spiel, in der Partie gegen Algesdorf. Nach drei Minuten hatten wir die tolle Chance für Führung, setzten aber einen Nachschuss knapp neben das Tor. Anschließend kombinierte nur noch Algesdorf. Als alles schon gelaufen war und andere sich auf das Halbfinale freuten, gab’s doch noch einen schönen Auetaler Treffer. Flanke Struckmeier, Kopfballverlängerung Enzi; der Ball schlug in den Winkel ein zum 1:3.

„So wie wir uns präsentieren, reicht es nicht“, meinte selbstkritisch Jens Kästel, unser sportlicher Leiter, zwischen den Spielen. „Wir sind in einer Gruppe, die jede der teilnehmenden Mannschaften für machbar hält. Wir messen uns hier mit den Besten, sehen aber, dass noch ein Fünkchen fehlt.“

Entschädigt wurde Jens sowie der mitgereiste Anhang dann im letzten Spiel. Lag es daran, dass die Städthäger in dieser Saison keine „Hallen-Füchse“ sind oder im Spiel zuvor (4:0 gegen Obernkirchen) ihr Pulver verschossen hatten? Oder dass wir wieder in die Spur zurückgefunden haben? Der SCA wirbelte plötzlich so, wie alle es erhofft hatten. Auch Samer Mahmo hatte den Schalter umgelegt und fand zu seiner Treffsicherheit zurück. Es wurde kombiniert, den Mitspieler in Position gebracht und auch das gegnerische Tornetz strapaziert.17Hallenmasters4

So fand ein Wettbewerb, bei dem „Dabeisein“ bereits wichtig ist, doch noch ein nettes Ende. In der Stammkneipe „Lore 57“ (Rolfshagen) philosophierten die Spieler am Abend dann, was sie vielleicht noch hätten besser machen können.

17Hallenmasters5Nächstes Wochenende geht es weg vom warmen Hallen-Ofen in das Freiluft-Schmuddelwetter. Die ersten Tests auf Kunstrasen stehen an. Da unsere Auetaler Plätze biologisch-morastig sind und einem Stollentest nicht standhalten, spielt die Mannschaft bei Bückeburg II (Samstag) und beim TSV Kirchdorf (Sonntag). Anstoß der Testspiele ist jeweils um 14 Uhr.

 

Unsere Statistik beim Hallen-Masters:

„Hallen-Zehn“ des SC Auetal:  1 Niklas Dohm, 4 „Keule“ Struckmeier,  5 Marcel Diedler, 7 Tobias Feldmann,  8 Freddy Meier,  9 Janni Franke,  10 Samer Mahmo,  20 Nico Winkelhake,  23 Felix Rauhut,  89 Alexander Enzi   //  Trainer:  Marco Gregor

17Hallenmasters61. Spiel:   SC Auetal – SV Engern 1:2
0:1 (5.) Denis Kirasic;  1:1 (8) Struckmeier;  1:2 (11.) Dennis Kirasic;  xx (14.) Elfmeter SCA verschossen.

2. Spiel:   SC Auetal – FSG Pollhagen/Nordsehl-Lauenhagen  1:3
0:1 (2.) Wellschmidt;  1:1 (4.) Struckmeier;  1:2 (9.) Nerge;  1:3 (9.) Wellschmidt.

3. Spiel:   SC Auetal – TSV Algesdorf  1:3
0:1 (5.) Bytomski;  0:2 (9.) Eiselt;  0:3 (10.) Eiselt;  1:3 (11.) Enzi.

Spiel um Platz 7:   SC Auetal – FC Stadthagen  5:1
1:0 (4) Mahmo;  2:0 (7.) Mahmo;  3:0 (9.) Feldmann;  4:0 (10.) Mahmo; 4:1 (10.) Naroska;  5:1 (14.) Mahmo.

—  Spielzeit jeweils 14 Minuten —

Endplatzierung:  1.) VfL Bückeburg;  2.) FSG PoNoLa;  3.) VfR Evesen;  4.) TSV Algesdorf;  5.) SV Engern;  6.) SV Obernkirchen;  7.) SC Auetal;  8.) FC Stadthagen.

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