Damen- und Mädchenfußball

Gaby Wedemeier ist Spielerin und Trainerin aus Leidenschaft
WM 2006 in Deutschland lockt Mädchen auf das Spielfeld

Auetal (la). Der Name Gaby Wedemeier ist in Fußballkreisen bestens bekannt und wird sofort mit dem SC Auetal und Mädchen- beziehungsweise Frauenfußball verknüpft. Seit 2006 investiert die 52-jährige Kathrinhägerin einen Großteil ihrer Freizeit in die Damenfußball-Nachwuchsarbeit.

„Damals war die WM im eigenen Land und die hat bei einigen Mädchen einen Boom ausgelöst. Plötzlich wollten im Auetal Mädchen Fußball spielen“, erinnert sich Gaby Wedemeier. Der Vereinsvorstand – damals war es noch der Vorstand des TuS Rehren – wollte dem Wunsch der Mädchen gerne entsprechen, aber woher einen Trainer nehmen? Gerd Wedemeier war zu der Zeit Mitglied im Vorstand des TuS und diskutierte mit über die Schaffung einer Mädchen-Fußballsparte. „Ich habe sofort an meine Frau gedacht, denn ich wusste, dass sie Interesse an einer solchen Aufgabe haben könnte. Unterm Tisch tippte ich eine SMS an sie und fragte, ob sie nicht Trainerin der Mädchen werde wolle“, erzählt Gerd Wedemeier. Nach zehn Minuten Bedenkzeit kam die Zusage und los ging es. Ende 2006 wurde das Fußballtraining aufgenommen, mit etwa einem Dutzend Mädchen. „2007 haben wir dann die ersten B- und D-Juniorinnen-Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet und seitdem waren wir in diesen Spielklassen eigentlich immer vertreten. Einmal hatten wir sogar noch C-Juniorinnen zusätzlich“, erinnert sich Gaby Wedemeier.

Von Anfang an dabei ist Melina Juppe. „Ich wollte immer Fußball spielen, aber meine Eltern waren dagegen und Gelegenheit gab es im Auetal nicht. Als Gaby das Training anbot war ich dann aber selbstverständlich dabei“, erzählt die heute 18-Jährige. An ihr erstes Punktspiel hat Melina keine guten Erinnerungen: „Wir haben in Algesdorf  im strömenden Regen eine 10:0-Klatsche eingesteckt.“  Aber da hätte sich das Team eben durchkämpfen müssen. „Auch an den ersten Erfolg kann ich mich selbstverständlich erinnern. An der Poststraße haben wir gegen Enzen 4:0 gewonnen und ich habe mein erstes Tor gemacht“, so Melina Juppe. Fußball sei für sie einfach das Teamgefühlt. Der Erfolg motiviere sie, regelmäßig zu trainieren und immer weiter zu machen. „Ich habe gerade mein Abi gemacht und das war schon eine stressige Zeit, aber ich habe trotzdem immer trainiert, die Punktspiele und Turniere absolviert. Ich brauchte das einfach als Ausgleich“, erzählt Melina Juppe.

Heute spielt sie übrigens zusammen mit Gaby Wedemeier in der Frauenmannschaft des SC Auetal. „Ja, seit 2006 spiele ich auch selbst aktiv“, erzählt die SC-Trainerin. Mit 44 Jahren habe sie mit dem Fußballspielen angefangen und heute, mit 52, halte sie das kicken noch immer fit. Und mehr als das – die Frauenmannschaft des SC ist gerade Kreispokalsieger geworden, ebenso wie die B-Juniorinnen 2012 und 2013.

Einmal pro Woche trainieren die Frauen des SC – übrigens unter der Regie von Thomas Böttcher. Die Mädchen trainieren zweimal pro Woche. Hier steht, wie bei den Punktspielen und Turnieren auch, Gaby Wedemeier als Trainerin und Betreuerin auf und am Spielfeld. Die C-Juniorinnen werden ab der kommenden Saison von Nadine Gerber trainiert. Die ehemalige Mädchenspielerin, die jetzt in der Frauenmannschaft aktiv ist, übernimmt damit Verantwortung und setzt sich ehrenamtlich ein. „Auch das ist selbstverständlich erfolgreiche Jugendarbeit“, stellt Gaby Wedemeier fest.

Aber nicht nur zum Fußballspielen treffen sich die inzwischen erfolgreichen Mädchen und Frauen des SC, sondern auch zu gemeinsamen Ausflügen und Erlebnissen, wie Zeltlager, Rodelpartien oder gemeinsamer Badespaß.

„Für die Zukunft wünsche ich mir wieder mehr Nachwuchsspielerinnen im Grundschulalter“, so Wedemeier.

© Schaumburger Zeitung / la

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