Die schnelle Jagd nach Schnäppchen

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Über 100 Anbieter bei Rehrener Kinderbörse / Großer Andrang schon vor Öffnung

16Kinderboerse1Die Parkplätze vor der Grundschule Auetal sind restlos besetzt gewesen, auf dem Penny Parkplatz drängten sich die Fahrzeuge und vor der Turnhalle in Rehren bildete sich am Sonntag bereits um 9 Uhr eine lange Schlange.

Schnäppchenjäger wollten bei der 12. Rehrener Kinderbörse des SC Auetal Spielzeug, Bücher und Kleidung für kleines Geld einkaufen. Los ging es allerdings erst um 10 Uhr, lediglich Schwangere durften bereits um 9.15 Uhr in Ruhe nach der Erstlingsausstattung schauen. „Es waren diesmal richtig viele Bäuche da. Um Nachwuchs müssen wir uns wohl keine Sorgen machen. Das freut mich richtig“, stellte Petra Rodewald vom Helferteam fest.

110 Anbieter hatten wieder die Möglichkeit genutzt, ihre Kinderbekleidung – und dabei legte Cheforganisatorin Imke McGinty wieder größten Wert auf Qualität – bei der Kinderbörse durch den SC verkaufen zu lassen. Auf den Tischen türmten sich die Jacken, Hosen, Pullover und T-Shirts. Alles war nach Größen sortiert und zwischendurch räumten die Helfer die „Wühltische“ immer wieder auf. Neben den Schwangeren waren auch viele Großeltern mit ihren Enkelkindern zur Schnäppchenjagd gekommen. „Die kaufen dann vor allem Spielzeug und Bücher. Hier waren wir zwar sehr gut sortiert, aber die schönen Spiele, Bücher und Spielsachen waren auch schnell weg“, so McGinty.

Überhaupt war, wie wohl bei jedem Basar, Schnelligkeit gefragt. „Ich kaufe gerne auf Basaren ein. Vor allem Zweitausstattungen für den Kindergarten kann man hier für ganz kleines Geld bekommen“, sagte Kathi Gellermann, die aus Rinteln ins Auetal gekommen war. Um richtig gute Kleidung zu bekommen, müsse man aber bei den Ersten dabei sein. „Dann ist es aber wirklich hektisch und voll“, so Gellermann. „Wenn man aber erst eine Stunde später da ist, ist das Beste ausgesucht.“

Ihre 18 Monate alte Tochter Paula hatte dagegen völlig andere Interessen. Sie schaute sich das Spielzeug an und war von einem Buch begeistert, aus dem beim Aufklappen Musik ertönte. Selbstverständlich wurde das dann auch gekauft. „Damit ist Paula jetzt den ganzen Tag zufrieden. Mir werden die Töne allerdings bestimmt bald auf die Nerven gehen“, stellte die junge Mutter mit einem Lachen fest.

Auch zwei Flüchtlingsfamilien aus Syrien, die im Auetal leben, haben das Angebot der Kinderbörse genutzt. „Manches ist teuer, aber vieles auch wirklich billig“, stellte eine dreifache Mutter fest und hatte auch einige Kleidungsstücke für ihre Töchter ausgewählt.

Als am Mittag die Kinderbörse-Kunden, nachdem sie sich in der Cafeteria des SC gestärkt und mit Kuchen für den Nachmittag versorgt hatten, gegangen waren, ging die Arbeit für das rund 30-köpfige Helferteam des SC weiter. Nicht Verkauftes musste zurücksortiert, Abrechnungen erstellt, Tische zurückgebracht und die Halle gereinigt werden.

16Kinderboerse2„Das ist alles ein riesiger Aufwand, aber es lohnt sich auch etwas für den SC. Vorbildlich ist der Einsatz der vielen Helfer, von den jungen Müttern unserer Turnkinder bis zu den älteren Herren aus der Gruppe der Heilgymnastik. Inzwischen organisieren wir diese Börse schon so lange, dass ganze Familien mithelfen“, stellte SC-Chef Dieter Grupe fest.

Paula hat ihr neues „Buch mit Musik“ in Mamas Einkaufstasche gepackt – das muss mit.

Imke McGinty hat zum letzten Mal als Cheforganisatorin an einer Kasse der Kinderbörse gesessen.

© Schaumburger Zeitung / Kerstin Lange

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