Das richtige Tor, der richtige Fuß und dann auch noch den Ball treffen – Viel zu lernen bei der G-Jugend des SC
Mit lauter Kommandostimme versucht Dieter Grupe, seine Schützlinge in Reih und Glied zu bringen. Doch immer wieder rollt hier ein Ball davon, lenkt dort ein Vogel ab oder stolpert jemand über die eigenen Füße. Grupes Worte prallen an der allgemeinen Aufregung ab, nur langsam dringen seine Worte „Wir trainieren jetzt das Schießen“ zu allen durch. Die Vorfreude treibt die Nachwuchskicker schließlich zurück zur angestrebten weißen Linie. Eine Minute noch, dann sind auch alle Bälle in etwa dort, wo sie sein sollen. Und der Trainer zeigt noch mal jedem einzeln vor, wie, wo und vor allem mit welchem Fuß der Ball zu treffen ist.
„In dem Alter ist es gar nicht so leicht, ihre Aufmerksamkeit zu halten“, erklärt Grupe, der auch den Vorsitz des SC Auetal innehat, während einer kurzen Verschnaufpause am Spielfeldrand. Tatsächlich scheint die Aufmerksamkeitsspanne seiner ausschließlich männlichen Teilnehmer irgendwo zwischen sediertem Goldfisch und aufgedrehtem Thomas Gottschalk zu liegen. „Nur Training hätte da gar nichts gebracht“, meint da Grupe, „die Kleinen müssen spielen.“
Dabei wird zwar immer wieder vergessen, wer gerade in welchem Team spielt und vor allem auf welches Tor, aber jeder kann sich austoben und den am Spielfeldrand wartenden Eltern zeigen, dass sie den nächsten Mario Götze aufziehen.
Um in diesem Alter Fußball spielen zu können, darf man in erster Linie keine Angst vor dem Ball haben. Und natürlich auch nicht vor dem gemeinsamen Spiel. „Immer wieder sitzen manche anfangs nur auf dem Schoß der Eltern“, erzählt Grupe. Aber die meisten reize es früher oder später dann doch, an dem bunten Treiben auf dem grünen Spielfeld teilzunehmen. Doch gerade bei den ganz jungen Kindern könne auch schnell wieder Schluss sein, wenn sie ein Mal schmerzhaft von einem Ball getroffen wurden. Aber wer am Ball bleibt, dem folgen auch die Erfolgserlebnisse auf dem Fuße. Am Rehrener Spielfeld lässt sich schnell feststellen, wer gerade erst angefangen hat, wer schon ein paar Monate mit dabei ist – oder sogar schon ein ganzes Jahr.
„Wenn sie keine Angst vor dem Ball haben, ist das das perfekte Alter, um mit Fußball anzufangen“, betont Grupe. Die G-Junioren des SC Auetal nehmen alle fußballbegeisterten Kinder vom Jahrgang 2008 an und jünger auf. „Quereinsteiger sind jederzeit herzlich willkommen“, betont Dieter Grupe.
Trainiert wird immer mittwochs ab 16 Uhr, in etwa eine Stunde lang. „Länger lohnt es sich in diesem Alter noch nicht“, weiß Grupe.jak
Auch erste Dribbling-Ansätze sind schon zu sehen.
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