Der FSG PoNoLa die ersten Gegentore reingezimmert

Doch eine bärenstarke 1. Halbzeit reichte nicht zum Sieg

Wohin geht die Reise unserer 1. Fußballmannschaft diese Saison? Nach den Auswärtsspielen in Hagenburg und Pollhagen wissen wir mehr, so lautete die Fan-Meinung. Stimmt, stellt aber nicht zufrieden. Denn bei der 2:3 Liga-Niederlage am Steinhuder Meer waren wir gleichwertig … und gegen Pollhagen (2:2) in der 1. Halbzeit gar mega-überlegen. Gebracht hat dies nur wenig. Aus beiden Spielen sprang ein Pünktchen nur heraus. Für oben reicht es (derzeit) nicht, und wo wir dann am Ende landen, können nur Wahrsager uns heute mitteilen.

Wir bitten unsere Leser um Entschuldigung, dass wir mit den Berichten spät kommen. Eigentlich bräuchten wir gar nichts schreiben. Denn seit das Internet-Portal www.schaumburg-sport.de aktiv ist, werden tolle Berichte, faszinierende Fotos und vielsagende Trainerstimmen den Fans noch in der Nacht des Spiels geboten. Der SC Auetal steht oft im Mittelpunkt der Berichterstattung … jedoch nur so lange, wie unser Team noch einen Blick Richtung Tabellenspitze hat. Verschwinden wir im tristen Mittelfeld, lässt das Interesse jenseits der Aue nach. Dann werden unsere eigenen Berichte wieder wertvoll.

Aus Pollhagen kehrten die Gregor-Mannen mit einem frustigen Gefühl zurück. Es war mehr drin, weit mehr als jenes Unentschieden. Dabei war PoNoLa Tabellenzweiter und hatte in den sechs Saisonspielen zuvor KEIN Gegentor kassiert. 563 Minuten blieb der Kasten von FSG-Torwart Treichel sauber. Dann kamen Samer Mahmo, Basti Wagner und die Auetaler Jungs und prüften die Tornetze in Pollhagen auf deren Haltbarkeit.

Von der 1. Halbzeit zeigte sich der Auetaler Anhang sehr begeistert. Vorsitzender Dieter Gruppe: „Es war die beste Halbzeit, die ich diese Saison gesehen habe.“ Tatsächlich bestimmten unsere Jungs das Spiel und hatten auch die erste Torchance. Samer Mahmo tankt sich durch, flankt auf Basti Wagner, doch Torwart Treichel lenkt den Ball zur Ecke (16.min).

Von der FSG sah man in den ersten 20 Minuten nichts, doch plötzlich steht es 1:0. Unsere Abwehr reagiert zu zögerlich, lässt eine weite Flanke an die Strafraumgrenze zu. FSG-Kapitän Mark Wilms springt am höchsten und köpft aus 16m ein. Kopfballtreffer aus derart weiter Distanz dürften eigentlich nicht fallen. Verwundert registrieren wir den Rückstand, der den Spielverlauf auf den Kopf stellt.

Wenig später ist das Auetaler Gerechtigkeitsempfinden wieder hergestellt. Ein hoher Ball von ‚Major’ Meyer erreicht Samer Mahmo an der Strafraumgrenze. Manche Zuschauer wollen hier eine Abseitsstellung erkannt haben, doch Samer nimmt das Leder an, lupft über den Torwart und freut sich übers 1:1 (23.min). Fast wäre eine Zugabe geglückt. Nach einem Basti-Wagner-Einwurf steht Samer allein vor Torwart Dennis Treichel. Der Schlussmann der FSG reagiert stark. Leider – aus Auetaler Sicht (27.min).

Wenig später steht Treichel erneut im Mittelpunkt, jedoch in negativer Hinsicht. Tim Neermann wird steil geschickt, ist frei vor Torwart Treichel und auf dem Weg zur Führung. Ein Foul des Torwarts unterbindet dies. Früher gab es für solche Szene Elfmeter und die rote Karte. Heute wird von einer Doppel-Bestrafung abgesehen. Elfmeter, ja. Aber für Treichel gab es nicht mal Gelb. Da der FSG-Schlussmann im Verlauf des Spiels doch noch die Gelbe Karte sah, hätte eine Verwarnung hier weitreichende Folgen gehabt.

Doch die Gerechtigkeit schien ihren Lauf zu nehmen. Basti Wagner, zuletzt erfolgreich bei Elfmetern, ließ sich die Chance nicht nehmen. Flach links und drin das Ding: 1:2 (33.) der offizielle Spielstand. Wir führen!

Die weiteste Anreise zu diesem Spiel hatte ein Sportfreund aus dem Bielefelder Stadtteil Brake. Im normalen Leben arbeitet Stefan Hageböke für eine Krankenkasse. Nebenbei schreibt er Sportberichte für Basketball und Tischtennis, die in der ‚Neuen Westfälischen‘ (Herford) erscheinen. Beim Hobby ist er Groundhopper und tourt durch Deutschland. Am Vortag besuchte Hageböke ein Kreispokalspiel in Eversen (Raum Höxter). Heute stand für den Reisenden die Partie unseres SC Auetal in Pollhagen an. „Gar nicht mal gut geschossen“, meinte Hageböke zum Elfmeter. „Doch drin ist drin.“ Karsten Neermann war indes begeistert: „Sieht gut aus. Eigentlich haben wir sie im Griff.“

So sah dies auch Trainer Marco Gregor in der Halbzeitpause. „Angeblich fehlen bei Pollhagen drei Abwehrspieler. Aber dafür brauchen wir uns nicht zu entschuldigen. Wenn wir bei uns Marcel Diedler und Tobi Feldmann miitzählen, sind auf unserer Seite gleich zehn wichtige Spieler nicht dabei.“ Gregor lobt seine Mannschaft: „Sieht prima aus, was ihr hier macht. Total konzentriert. Hinten flattert die FSG gewaltig. Jetzt müssen wir das Ding nur zu Ende bringen.“

Leider gelang dies Vorhaben nicht. Der Gastgeber FSG ist ein Meister der wortgewaltigen Ablenkung. Wir ließen uns von diesem Virus anstecken. Fingen an zu lamentieren, sabbelten hier, nörgelten da, Ließen die Konzentration auf Fußball vermissen.

Aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich. Mark Wilms schoss aus Verlegenheit auf unser Tor. Sicher, der Schuss war hart, für Metin Yetiz aber eine fette Beute. Doch was macht unser Torwart dann? Lässt den Ball aus den Händen gleiten und ins Tor kullern: 2:2 (55.min). Da half auch der Versuch des Hinterherkrabbelns nicht mehr. Die Kugel rollte gnadenlos über die Torlinie. Ein solcher Treffer hat schon Kuriositätenwert … doch leider auf der falschen Seite. Gönnen wir unserem Torwart mal den Aussetzer. Die nächsten Spiele hält er wieder prächtig!

Marco Gregor war angesichts der Wortgefechte bei unserem Spielaufbau keinesfalls begeistert. „Wir sind in der 2. Halbzeit nur am Diskutieren, Da kriegst du einen Sonnenbrand auf der Zunge“, moserte der Trainer.

Zwei Stellungnahmen und ein Ereignis wollen wir noch schildern, ehe dieser Bericht zu Ende geht. Böse erwischt hat’s Basti Wagner, der ohne Feindeinwirkung sich einen Muskelfaserriss zuzog. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde er in der 71. Minute vom Platz geführt. Nun heißt es für ihn ein paar Wochen zuschauen.

Hingegen durfte der Held aus alten Zeiten noch mal sein Können zeigen. „Marco, hast du dich verlaufen?“ fragten die Zuschauer, als Marco Thies (mittlerweile 38 Jahre jung) im Auetaler Trikot auf der Wechselbank Platz nahm. Von der Jahrtausendwende bis zu Beginn der Samer-Mahmo-Zeit war Marco DER Torgarant des SC Auetal. „Nein“, scherzte unser Routinier zurück und rechtfertigte seine Aufstellung. „Der Trainer hat es endlich eingesehen.“

Vorsitzender Dieter Grupe zeigte sich wie alle Auetaler vom Ergebnis enttäuscht. „Nur 2:2. Wir werden im Moment nicht belohnt. Aber Kopf hoch, Jungs. Ihr habt heute guten Fußball gespielt.“

S t a t i s t i k :

FSG PoNoLa – SC Auetal 2 : 2 ( 1 : 2 )
Kreisliga Schaumburg, 7. Spieltag (1.9.2018)

PoNoLa: Treichel – S. Hillmann, Wahlmann, Führing – Wilharm – Schmidt, Wilms, Dollweber, Mustafa (77. Liebrecht) – Canbolat (53. Möller), Gutsch // B. Hillmann
Auetal: Yetiz – F. Meyer, Enzi, Dunkley – Steinsiek, JF Meyer – Wagner (71. Schaper), Moussa (87. Winkler), Franke (83. Thies) – Neermann, Mahmo // Trainer: Gregor

Schiedsrichter: Ralf Krömer (FC Hevesen)
SR-Assistenten: Sven Brinkmann (FC Hevesen) + Koray-James Biggins (SW Enzen)

Tore: 1:0 (20.) Wilms, 1:1 (23.) Mahmo, 1:2 (33.) Wagner / Foulelfmeter, 2:2 (55) Yetiz / Eigentor
Gelbe Karten:
PoNoLa: Treichel (52./.Rangelei), Dollweber (57./Foul)
Aueal: Steinsiek (52./Foul)
Zuschauer: 94

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