Dunkley und Mahmo schießen den SC Auetal zum Pokalsieg gegen den FC Hevesen

Volksfeststimmung auf dem Obernkirchener Ochsenbruch: 1065 zahlende Zuschauer haben das Kreispokal-Endspiel zwischen dem SC Auetal und dem FC Hevesen verfolgt. Die letzte vierstellige Zuschauerzahl beim SVO datiert vom 12. Juni 2012 als der SV Obernkirchen in der Bezirksliga-Relegation den TuS Altwarmbüchen mit 2:0 besiegte. Beide Fanlager peitschten ihre Spieler nach vorne, am Ende jubelten die Fans des SC Auetal. Der Vizemeister besiegte nach 0:1-Pausenrückstand den FCH mit 2:1.

Von Beginn an entwickelte sich kein fußballerischer Augenschmaus, sondern ein intensives Kampfspiel. Beide Mannschaften gaben keinen Ball verloren. Jede Grätsche, jede Balleroberung wurde vom Anhang frenetisch gefeiert. Die Auetaler kamen gut in die Partie, der erste Warnschuss von Moussa Guire (9.) war kein Problem für FCH-Keeper Nicklas Strathe. Der erste Angriff des FC Hevesen endete mit dem ersten Tor. „Das haben wir schön herausgespielt“, lobte FCH-Trainer Denis Reinhardt. In der Tat: Über Niklas Vehling kam die Kugel vor das Tor, Dennis Kleiber legte ab und der heranrauschende Alexander Wellschmidt (14.) verwandelte eiskalt zum 1:0 für den FCH. Das war aber auch die letzte schöne Kombination des Kreisliga-Tabellendritten. „Wir haben danach nur noch lange Bälle nach vorne gedroschen. Das wollten wir aber gar nicht so spielen. So haben wir uns selbst unserer Stärken beraubt“, kritisierte Reinhardt.

Nach einer kurzen Schockstarre wurde der SC Auetal von Minute zu Minute stärker. Der Vizemeister riss das Zepter an sich, doch klare Chancen blieben auch für die Auetaler zunächst Mangelware. Pierre van de Löcht (24.) schoss vorbei, der Kopfball von Tim Neermann (30.) wurde geklärt und der Drehschuss von Neermann (40.) strich am langen Pfosten vorbei. So ging der FCH mit einer 1:0-Führung in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel fand Wellschmidt nach einer schönen Einzelaktion direkt nach Wiederanpfiff in SCA-Schlussmann Frederik Meier seinen Meister. Das war dann auch der letzte Torschuss des FC Hevesen. Die Reinhardt-Elf hoffte auf Räume und verlegte sich auf das Kontern. Doch die SCA-Defensive lief nicht ins offene Messer, sondern erhöhte stetig den Druck auf das FCH-Gehäuse. Ein Kopfball von Philip Dunkley (54.) entschärfte FCH-Keeper Strathe mit einer Riesenparade. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit kaum noch kontrollierte Aktionen nach vorne“, monierte Reinhardt. Zu allem Überfluss musste der FCH-Coach noch seinen angeschlagen Vollblutstürmer Alexander Wellschmidt nach 64 Minuten vom Platz nehmen. Mit Tom-Oliver Vauth und Mattes Wilharm brachte Reinhardt Geschwindigkeit auf dem Platz, aber die Auetaler Defensive ließ keine Tormöglichkeiten des FCH mehr zu.

SCA-Trainer Thomas Reh bewies mit seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen. Altmeister Samer Mahmo entschied dann die Partie. Das 1:1 von Philip Dunkley (76.) war ein Treffer der Marke Traumtor. Der 28-Meter-Hammer zischte in die Maschen. Der Vorarbeit leistete Mahmo. Und es kam noch besser: Nach einem Zuspiel des eingewechselten Marco Hauser netzte Mahmo (83.) zum 2:1 für den SC Auetal ein. Einmal wurde es noch eng für den SCA. Nach einer Hereingabe steuerte Tom-Oliver Vauth alleine auf SCA-Schlussmann Frederik Meier zu, doch der Schiedsrichterassisten hob die Fahne – Abseits.

Dann pfiff der umsichtige Schiedsrichter Jens Krowiorz die Partie ab und die Auetal-Fans stürmten den Platz, um mit den Spielern den Kreispokalerfolg zu feiern. „Ich wusste, dass wir das Spiel gewinnen werden, denn ich konnte von der Bank noch super nachlegen“, erklärte Erfolgstrainer Thomas Reh nach dem Abpfiff und wurde danach von seinen Spielern auf Händen getragen. „Gratulation an den SC Auetal, sie haben letztendlich verdient gewonnen. Es war kein Fußballfest, eher viel Kampf und wenig Fußball. Alexander Wellschmidt war leider nicht richtig fit und biss für sein Team lange auf die Zähne“, berichtete Reinhardt nach Spielschluss. „Das 2:1 soll aus einer Abseitsposition gefallen sein. Das ist schade, doch wir waren nach dem Seitenwechsel einfach zu passiv“, meinte FCH-Verteidiger Alexander Thomas.

Der SV Obernkirchen sorgte mit seinen vielen Helfern und Ordnern für einen reibungslosen Ablauf der beiden Kreispokalendspiele. Die FCH-Fans zauberten mit ihrer Choreo vor dem Anpfiff eine Gänsehaut-Atmosphäre auf den Ochsenbruch. Die SCA-Fans hielten dagegen und schmetterten lautstark „Wir sind alle Auetaler Jungs“ in das weite Rund.

Das Endspiel leitete Jens Krowiorz, an den Linien wurde der Unparteiische von Jonah Krowiorz und Kevin Kleinebeck unterstützt. Es kam sogar ein 4. Offizieller zum Einsatz. Und das war Uwe Kudobe. Als Stadionsprecher fungierte Ernst Siepmann. Mit Witz und Fachwissen führte Siepmann durch beide Kreispokalendspiele. Eigentlich ist er als Stadionsprecher des SC Auetal bekannt. Und obwohl sein Herz für den SCA schlug, brachte er die 90 Minuten des Herrenfinales souverän mit großer Neutralität über die Bühne.

SCA: Frederik Meier, Tobias Feldmann, Florian Meyer, Tim Neermann (64. Samer Mahmo), Pierre van de Löcht (69. Marco Hauser/90. Justin Andre), Marc Steinsiek, Lukas Herrmann (75. Nico Winkelhake), Niklas Brecht, Benedikt Friedrichs, Philip Dunkley, Moussa Guire; Daniel Hohmeier, Jan-Hendrik Franke, Maurice Pernau.

FCH: Nicklas Strathe, Till Kammann, Marius Klupsch, Alexander Thomas, Rick Maier, Alexander Wellschmidt (64. Mattes Wilharm), Dennis Kleiber, Tim-Lucas Vauth, Niklas Vehling (61. Tom-Oliver Vauth), Dominik Weiß (58. Michel Kammann), Philipp Pöhler (85. Julian Seele); Alexander Kruse, Timo Engwer, Henning Siekmeier, Johannes Krull.

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