Preußen Hameln mit 6:0 vom Platz gefegt

Auetaler Wölfe in beängstigend starker Frühform

Tobias Feldmann (rot) gegen Hamelns Aldin Dedeic

Endlich wieder Heimspiel-Freuden, dachten sich die Auetaler Fußballfans und pilgerten Sonntag zur Obersburg. Ihr Kommen hatte sich gelohnt. Denn nach der tristen Fußball-Pause dank ‚Corona‘ lief der Ball flott durch die Auetaler Reihen, wurden etliche Chancen herausgespielt und rappelte es gewaltig im gegnerischen Kasten. Beim 6:0 im zweiten Vorbereitungsspiel hatte der Gast Preußen Hameln keine Chance. Die 1. Mannschaft unseres SC Auetal unter dem neuen Trainer Uwe Wolff zeigt sich in „erschreckend“ starker Frühform. Das freut die Auetaler Fußball-Seele.

„Die Null muss stehen“, wird dem ehemaligen Schalker Fußballtrainer Hub Stevens nachgesagt. So scheint es auch beim SC Auetal zu sein. Nach einem 5:0 Erfolg in Bückeberge (1. Kreisklasse) vor einer guten Woche gab es mit 6:0 gegen die Preußen (Kreisliga Hameln-Pyrmont) noch ein Zusatz-Glitzern oben drauf.

Haben wir gute Torhüter? Gewiss, doch werden sie dank einer starken Abwehr kaum geprüft. Gegen die Preußen parierte Freddy Meier in der 18. Minute einen Schuss von Aldin Dedeic. Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste: Es war die einzige Chance der Gäste. Enes Güler, Neuzugang vom SV Obernkirchen II, rückte nach dem Seitenwechsel in den Kasten und wurde nicht gefordert. “Bist du der neue Metin?“ fragten wir den 21jährigen aus Bückeburg. Unser früherer Schlussmann Metin Yetiz ist ja zum SC Rinteln gewechselt. „Nein“, so die Antwort, „ich bin der neue Enes“.

Sebastian Blaumann verfolgt für rinteln-sport.de gebannt das Spiel

Dem Vernehmen nach wollen die Preußen in Hameln die Kreisliga-Endrunde erreichen. Diesen Wunsch unterstrichen sie am Sonntag aber nicht. Zu schwach die Vorstellung. Wobei natürlich stets die Frage kommt, ob es die stärkste Mannschaft war. Tags zuvor unterlag Hameln bei Gregor-Engern mit 2:3. Vielleicht ist unser SC Auetal aber auch einfach GUT. Zumindest brechen wir den Heimspiel-Fluch der letzten Spielzeit. Das Publikum erinnert sich: Im Vorjahr gab es in der Liga gleich vier Heimspiel-Niederlagen in acht Spielen.

Den Torreigen im Hameln-Spiel eröffnete der ‚Major‘ (1:0 / 13.min) mit einem Schuss von rechts oben in den Winkel. Doch mittlerweile müssen wir bei Auetaler Spielernamen aufpassen. Denn in der Mannschaft ‚meiert‘ es gewaltig. Es gibt etliche Varianten: Frederik mit ‚ei‘ im Tor. Florian mit ‚ey‘ als Außenverteidiger, Jan-Frederik (der ‚Major) im zentralen Mittelfeld auch mit ‚ey‘. Und frisch dabei aus Obernkirchen nun Stürmer Phil mit ‚ai‘. Gut dass unser Fußball-Obmann Müller heißt. Da gibt’s zumindest keine Verwechslung.

Drei Minuten später (16.min) hatte Samer Mahmo nach Pass von Florian Meyer das 2:0 erzielt. Dann kamen die Preußen zu ihrer Einzig-Chance des Tages (18.min / Dedeic scheitert an Freddy Meier). Acht Minuten später rettet Hamelns Schneider auf der Linie. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das 3:0 fiel durch Tim Neermann (34.min), das 4:0 köpfte Marc Steinsiek (38.min). Es ging so zügig, dass Schiedsrichter Tim Wieggrebe im Spielbericht ganz durcheinander kam, die Torschützen verwechselte.

Nach dem Spiel schwärmte unser Vorsitzender Dieter Grupe vom „Kopfball-Ungeheuer Marc Steinsiek“. Der schmunzelt: „Das habe ich in der Form auch noch nicht gehört. Am Sonntag war es eine schön geschlagene Ecke von Major Meyer. Zwei Meter um mich herum stand kein Spieler, so dass ich einfach in die lange Ecke köpfen konnte. Es wäre schwieriger gewesen, den nicht zu machen.“ Auch in der Woche vorher bei der ‚Zweiten‘ gelang Marc Steinsiek ein Kopfballtor.

Marc Steinsiek, Hamelns Nick Wolny und Philip Dunkley (v.l.n.r.)

Haben die Auetaler von Preußen Hameln mehr erwartet? Steinsiek dazu: „Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Spielerich hätte ich mehr erwartet, weil es viele lange Bälle waren. Aber die Gäste haben am Vortag bei Engern gespielt. Ich weiß selbst, wie anstrengend das ist, wenn man in zwei Tagen gleich zweimal ran muss und einem da ein bisschen die Körner fehlen.

Aber in der 1. Halbzeit haben wir überragend gespielt. Spielerich besser ging’s nicht. Wir haben klatschen lassen und dann sofort den Ball wieder in die Spitze gebracht. Wir waren häufig durch. Es hätte auch zur Halbzeit höher stehen können. Das war richtig gut gespielt von uns!“

Da gibt es keinen Widerspruch. Der Vollständigkeit sei gesagt, dass Samer Mahmo einen Nachschuss nutzte und zum Halbzeitstand von 5:0 einnetzte (42.min). Die gute Leistung lobte Trainer Uwe Wolff dann auch in der Kabinen-Ansprache.

Nach dem Seitenwechsel fing sich der Gast aus Hameln, während die Auetaler „Wölfe“ (unser Trainer heißt ja Uwe Wolff) den Ball mit Kabinettstückchen ins Tor befördern wollten. Da wurde vor dem Tor noch mal der Mitspieler gesucht statt selbst zu schießen. Egal, gesehen durch die Brille eines Freundschaftsspiels ist dies ja durchaus legitim.

Unterhaltungswert hatte die 73. Minute. Samer Mahmo schießt, Torwart Tischer klärt per Fuß. Bei Mahmos Nachschuss rettet ein Abwehrspieler auf der Linie. Zu Neermann kommt der Ball, der wird gefoult. Oder auch nicht? Da Schiri Wieggrebe zweimal in ähnlich kritischen Szenen weiterlaufen ließ, folgte nun der Elfmeterpfiff. Die Aufgabe erledigte Philip Dunkley bravourös. Torwart getäuscht, den Ball links unten dann versenkt. 6:0 per Foulelfmete (73.), der Endstand.

Fit machen für die 2. Halbzeit

Das große Lob von allen Seiten haben wir bereits erwähnt. Doch Trainer Uwe Wolff will an der Abwehr weiter arbeiten, weil ihm hier manches nicht gefiel. Wie’s weitergeht sehen wir in den nächsten Testspielen: Jetzt Dienstag (4.8.20) um 19.30 Uhr bei Jahn Lindhorst. Am Sonntag (9.8., 15 Uhr) erwartet unsere ERSTE an der ‚Obersburg‘ dann Eidinghausen-Werste II. Die Gäste aus Bad Oeynhausen wurden im Vorjahr in der A-Kreisliga Minden Achter und sind seit Jahren Testspielpartner unserer Ersten. Wir freuen uns auf den Besuch.

S t a t i s t i k :

SC Auetal – Preußen Hameln 6 : 0 ( 5 : 0 )
2. Vorbereitungsspiel, Sportplatz ‚Obersburg‘, Rehren A/O

AUETAL: Meier – F. Meyer, Enzi, Steinsiek – Feldmann, Dunkley – Palermo, JF Meyer (C), Neermann – Maier, Mahmo // Wechselspieler: Güler (TW, 2.Hz), Mühlenharz, Guire, Gök, Herrmann // Trainer: Wolff

HAMELN: Tischer – Candir, Schneider, Holst, Dedeic, Cevat Bölükbasi, Schütten (C), Kirikci, Wyrwoll, Wolny, Häusler // Wechselspieler: Johannes, Kießling, Reese // Trainer: Rik

Schiedsrichter: Tim Wieggrebe (TSV Algesdorf)
SR-Assistenten: Frank Wieggrebe (TSV Algesdorf) + Yannick Widdel (SG Rodenberg)

Tore: 1:0 (13.) Meyer, 2:0 (16.) Mahmo, 3:0 (34.) Neermann, 4:0 (38.) Steinsiek, 5:0 (42.) Mahmo, 6:0 (73.) Dunkley / Foulelfmeter

Gelbe Karten: SCA: keine // Hameln: Cevat Bölükbasi (75./Foul)

Zuschauer: 50

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