Die TT-Abteilung hat einen neuen Spieler bekommen.
Nach unserem Umzug nach Rehren und nach 15 Jahren TT-Abstinenz wollte ich (der Neue) wieder Tischtennis spielen und suchte einen neuen Verein. Immerhin war ich schon fast 70. Das dürfte also nicht so einfach werden.
Ich las in der Zeitung, dass Rehren eine TT-Abteilung hätte. Also rief ich deren Abteilungsleiter an. Der sagte, dass ich wohl im falschen Rehren wohnen würde – ich wohne wohl in Auetal-Rehren. Borstel, in der Nähe, könne für mich eine Alternative sein. Borstel habe aber nur ein paar Spiele in Auetal – Rehren, sagte man mir in Borstel, aber der SC Auetal habe selbst eine TT-Abteilung.
Schließlich sagte mir Rolf am Telefon, ich solle doch mal vorbeikommen. Spieler bräuchten sie auf jedem Fall und mein Alter wäre kein Problem. Sie wären auch nicht mehr weit weg davon und würden mich schon fit bekommen.
Das taten sie auch – ganz behutsam – fast pädagogisch. Es ist ein tolles Team! Nachdem meine Spielberechtigung geklärt war, kam das erste Punktspiel. Das war toll: Alle Einzelspiele gewonnen. „Bundesliga“, „Geheimwaffe“ … bis zum nächsten Spiel war ich der ‚King‘. Dann kamen die nächsten Spiele – na ja! Sehr enttäuschend und ernüchternd! Trotzdem – meine Mitspieler waren weiterhin sehr geduldig, förderten und vor allem forderten mich weiter.
Ein paar Spieler sollte man noch erwähnen: da ist einmal Paul. Paul ist ein Schlitzohr. Er versucht mir immer die Bälle ganz kurz hinters Netz zu spielen. Normalerweise kommt da kaum jemand ran … und er freut sich. Heute bin ich schneller und falle eigentlich nicht mehr darauf rein… Jetzt ärgert er sich…
Dann ist da Frank. Frank ist 75 geworden und braucht kein Training mehr – sagt er – . Er lässt den Gegner die Fehler machen. Meistens klappt das auch.
Und dann noch Rolf. Er hält den Laden zusammen und das macht er sehr gut.
Ich bin jetzt ein Jahr hier, habe wieder gute Kondition und die Reaktionen sind viel besser geworden.
Meine Frau ist ganz begeistert, wie schnell ich geworden bin.
Gut, dass ich beim falschen Rehren angerufen habe und Borstel weiter weg liegt. Es war eine gute Entscheidung für einen tollen Verein. Ich würde sie wieder so treffen.
Übrigens: Im Bekanntenkreis genieße ich Ansehen, wenn ich sage, dass ich in meinem Alter wieder Tischtennis spiele beim SC Auetal und da – in der 1. Mannschaft! Das Ansehen hält zumindest so lange, bis sie feststellen, dass der SC nur eine Mannschaft hat…