Doch auch ein Unentschieden hätte nicht geholfen.
Die hohen Siege in Lüdersfeld (8:1) und bei der FSG PoNoLa (5:1) hatten unser Interesse an den Aufstiegsplätzen geweckt. Zwei Spiele noch, in Lauenau und Heimspiel gegen Engern, dann ist die Kreisliga vorbei. Gewinnen wir in beiden Fällen, so scheint der 2. Platz gesichert, der in die Aufstiegsspiele Richtung Bezirksliga führt. Schützenhilfe sollte dabei der letzte Spieltag bieten, an dem die Spitzenmannschaften Hagenburg und Rinteln gegeneinander spielten und einer von beiden ja die Punkte lassen muss. Soweit die Theorie.
Natürlich weiß unser geschätzter Leser, wie’s ausgegangen ist. Der Plan ging schief. Dabei erwies sich die Hürde ‚Lauenau‘ erneut als zu hoch. Seit die Victoria in die Kreisliga zurückgekehrt ist (2016), tun wir uns gegen diesen Gegner äußerst schwer. Zu Hause jeweils 1:1 (2016/17 und 2017/18). In Lauenau dann beide Male unterlegen 1:4 (2016/17) und diesmal 1:2 (2017/18). Solch unliebsame Gegner gibt es. Ob wir im nächsten Jahr lieber zu Hause bleiben?
Vielversprechend begann es für unseren SC Auetal. Basti Wagner macht in der 1. Spielminute alles richtig, gelangt frei vor das Lauenauer Tor. Und dann? Schießt er vorbei. „Unfassbar“, notiert Trainer Marco Gregor in seinen Aufzeichnungen. Doch Auetal bleibt dran. Chris Klemme feuert auf den Kasten, doch Lauenaus Torwart Stock hält (ebenfalls 1.min). In der 10.min passt Basti Wagner in den Strafraum. Lauenau schießt fast ein Eigentor.
Der SC Auetal am Drücker – den Führungstreffer macht jedoch der Gegner. Nach Eckball Auetal setzt die Victoria zum Konter an. Marvin Paetz vollendet zum 1:0 für Lauenau (17.min). Nun wird es schwer für unseren SCA, denn für den Sprung nach oben brauchen wir einen Sieg.
Bis zur Halbzeitpause sehen die Zuschauer noch zwei Chancen auf jeder Seite. Ein Angriff Basti Wagner – Henne Ebeling – Tim Neermann sieht gut aus. Doch Torwart Stock lenkt den Ball zur Ecke (20.min). Dann steht das Glück auf unserer Seite. Ein abgefälschter Schuss von Lauenau wird gleichfalls „nur“ Eckball (27.min). Chris Klemme versucht es mal aus 20 Metern. Erneut nur Eckball, denn Torwart Stock hält prächtig. Fast hätte Lauenau die Führung ausgebaut. Wir sind sehr zögerlich bei einem Zweikampf. Hendrik Dargel nagelt die Kugel an die Latte (43.min).
Natürlich musste in der 2. Halbzeit eine Reaktion von unserer Mannschaft kommen. Zu Null? Geht gar nicht. Also berannte der SC Auetal das Lauenauer Tor. Dominierte im Mittelfeld, biss sich aber immer wieder in der tief gestaffelten Abwehr der Victoria die Zähne aus. Ein Aufsetzer von Basti Wagner scheint den Ausgleich zu bedeuten. Doch Torwart Alex Stock hat einen sehr guten Tag erwischt und kratzt das Leder aus dem Winkel (74.min).
Es ist zum Verzweifeln. Der SC Auetal hat Ballbesitz, spielt flüssig vorwärts. Doch wie beim Handball ist am gegnerischen Strafraum Endstation. Mit Macht erzwingen wir dann doch den Ausgleich und hoffen alle gleich auf mehr. Samer Mahmo umkurvt den gegnerischen Torwart und schiebt den Ball in Richtung Torlinie. Drin, 1:1 (84.min). Hier streiten sich die Geister, ob Samers Schuss den Treffer ausmachte oder ob Henne Ebeling, der gleichfalls mitstürmte, dem Ball noch einen letzten Schub nach vorne gab. Der Schiri schrieb den Treffer Henne gut. Uns soll’s egal sein. Jetzt sollte nach dem Ausgleich noch das Siegtor her.
Was blieb dem SCA nun anderes übrig also weiterhin mit Mann und Maus nach vorn zu stürmen. Lauenau sorgte hingegen geschickt für Unterbrechungen, um Auetaler Spielfluss abzuwürgen. Als die Nachspielzeit anbrach, signalisierte Schiedsrichter Carsten Eberhard eine Zusatzzeit von fünf Minuten. „Ein Witz“, monierte die Auetaler Wechselbank, denn all die Unterbrechungen hatten weit mehr Zeit von der Uhr gestohlen.
Peinlich wurde es, als einer der Assistenten sich von einer Zuschauerin beleidigt fühlte und die Partie dann länger unterbrochen wurde. Es war ein harmloser Spruch aus der Grauzone von Schimpfwort hin zur Meinungsäußerung, bei dem ein kluger Unparteiischer einfach die Ohren schließt. Also gab’s wieder eine Unterbrechung und viel Palaver. Am Ende, so sei der Ehre wegen von Schiri Eberhard gesagt, betrug die Nachspielzeit dann elf Minuten.
Der 1:1 Spielstand hätte uns nicht geholfen. Die Gregor-Mannen gingen von Minute zu Minute mehr ins Risiko, entblößten ihre Abwehr und suchten den ‚Lucky Punch‘. Oder den Treffer für die ‚heilige Maria‘. Naja, ein fiel ein Tor. Natürlich auf der falschen Seite. Torwart ‚Bomber‘ Müller konnte einen Schuss von Hendrik Dargel noch entschärfen (95.min). Eine Minute später, bei einem Lauenauer Konter, übersieht der Schiedsrichter ein klares Foul an Philip Dunkley. Die Gunst des Weiterspielens nutzt Mahsum Bayrak und trifft zum 2:1 (96.min).
Aus und vorbei. Keine Punkte aus Lauenau … und damit haben wir den Zug Richtung Bezirksliga-Relegation verpasst. Der letzte Spieltag gegen Engern ist nur noch Formsache, ein Resultat für die Statistik. Aber zwei Wochen später lauert ja das Kreispokal-Finale. Wieder heißt der Gegner SV Engern. Wir wollen hoffen, dass der Schmerz der Lauenauer Niederlage bis dahin abgeklungen ist und unsere Mannschaft sich zu neuen Taten aufschwingt.
Nachsatz: Hat sie. Danke einer souveränen Leistung holten wir den Kreispokal und retteten eine Saison, die ein paar Dellen mit sich brachte. Das Resultat aus Lauenau … wen interessiert das heute noch?
S t a t i s t i k :
Victoria Lauenau – SC Auetal 2 : 1 ( 1 : 0 )
Kreisliga Schaumburg, 29. Spieltag (27.5.2018)
Lauenau: Stock – Rode, Bayrak, Burk, Dargel, Hachfeld, Paetz, Bräunig (90.+5 Christopher Glashagen), Worthmann (67. Calvin Glashagen), Wittek, Siekmann (57. Merkert) // Trainer: Lars Glashagen
Auetal: Müller – F. Meyer, Struckmeier (46. Rauhut), Dunkley – Adsiz, JF Meyer (65. Franke) – Wagner, Moussa (55. Mahmo), Ebeling – Klemme, Neermann // Trainer: Gregor
Schiedsrichter: Carsten Eberhard (TuS Lüdersfeld)
SR-Assistenten: Edgar Schönbeck + Hannes Nowak (beide FSG PoNoLa)
Tore: 1:0 (17.) Paetz, 1:1 (84.) Ebeling, 2:1 (90.+6) Bayrak
Gelbe Karten:
Lauenau: ? (45.+2), Stock (73.), Rode (81.),, ? (90.)
Auetal: F. Meyer (60.), Mahmo (77.)
Zuschauer: 84
