Neujahrsempfang beim SC Auetal

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Ein Kunstrasenplatz für jede Gemeinde

18Neujahrsempfang1Grupe weist auf Klimawandel und marode Sportstätten hin

Einen Kunstrasenplatz für jede Gemeinde wünscht sich der Vorsitzende des SC Auetal, denn nur so könne künftig der Fußballspielbetrieb aufrecht gehalten werden. 75 Ehrenamtliche und Sponsoren waren zum Neujahrsempfang des SC eingeladen und genossen lecker Grünkohl.

Zehn Jahre nach der Fusion zum SC Auetal konnte der Vorsitzende, Dieter Grupe, 75 ehrenamtliche Helfer, Sponsoren und Unterstützer im Dorfgemeinschaftsraum des Feuerwehrgerätehauses in Kathrinhagen zum Neujahrsempfang begrüßen.

„Viele Prognosen von damals, auch aus der Kreissportbund-Studie, sind eingetreten“, stellte Grupe fest. Zwar müsse der SC „nur“ einen Mitgliederschwund von zehn Prozent und nicht wie prognostiziert von 40 Prozent verarbeiten, aber die demografische Entwicklung schreite weiter voran, der Kostendruck auf den Verein mit drei größeren Sportstätten, teilweise marode, werde immer größer.

„Wir beschäftigen Woche für Woche rund 350 Kinder und Jugendliche in Wettkampfmannschaften und Turnriegen“, stellte Grupe fest. Und auch die Senioren hätten im SC die Möglichkeit, an vielen sportlichen und geselligen Veranstaltungen teilzunehmen. „Ein solches Angebot braucht ein familienfreundliches Auetal, denn nur wenn Familien einen intakten Sportverein und entsprechende Sportstätten vorfinden, entscheiden sie sich dafür, im Auetal zu leben“, sagte Grupe.

Der SC-Vorsitzende zählte verschiedene Veranstaltungen wie Preisskat, Kinderbörse, Ostereiersuche und die erstmals ausgerichtete Silvesterparty auf. „Aber auch sportlich hat der SC einiges erreicht“, so Grupe. Im Eltern-Kind-Turnen gehe der Trend weiter nach oben. Schon jetzt kämen regelmäßig 30 Kinder mit Eltern in die Sporthalle und auch die im Anschluss stattfindende Kinderturngruppe wird sehr gut angenommen. „Dazu kommen Kurse wie Pilates oder Line Dance“, so der SC-Chef.

Im Fußball habe man allerdings mit rückläufigen Aktivenzahlen zu kämpfen. „Wir können nicht mehr alle Jugendjahrgänge besetzen“, stellte Grupe fest. Der SC habe in dieser Saison keine C-Jugend am Start. „Aber wir wollen eigenständig bleiben und ohne Spielgemeinschaften auskommen, denn die Identifikation der Fußballer mit unserem Verein ist uns wichtig“, so Grupe.

Immerhin habe der SC noch drei Herrenmannschaften und etliche A-Jugendspieler konnten in diverse Kader der Herren übernommen werden. „Welcher ländliche Verein kann das schon noch verwirklichen?“ Bestens integriert seien einige Flüchtlinge, die in Herren- und Jugendteams aktiv sind.

18Neujahrsempfang2Für die Zukunft wünscht sich der SC-Vorsitzende eine Verbesserung der Sportstätten. „Aus meiner Sicht ist eine Bündlung unumgänglich, auch um die ehrenamtlichen Helfer zu entlasten, die derzeit auf mehreren Sportplätzen zum Einsatz kommen“, sagte Grupe. Aufgrund des Klimawandels, der vor allem im Herbst 2017 viel Regen und damit unbespielbare Sportplätze verursacht habe, müsse man über Kunstrasenplätze nachdenken. „Jede Gemeinde braucht einen Kunstrasenplatz, um die Spielfähigkeit zu gewährleisten, sonst ist der Fußballspielbetrieb künftig nicht mehr aufrechtzuerhalten“, mahnte Grupe.

Konkret stehen für den SC Auetal für 2018 einige Projekte auf der Agenda. So müssen die Elektroanlage im Sportheim an der Obersburg erneuert und der „schwarze Raum“ renoviert werden. Der Container am Sportplatz an der „Alten Poststraße“ ist ebenso in die Jahre gekommen, wie der inzwischen zwölf Jahre alte DFB-Soccerplatz. „Das ist normal und da müssen wohl unsere fleißigen ,Handwerker´ wieder einige Stunden ihrer Freizeit opfern“, so Grupe.

Bürgermeister Heinz Kraschewski dankte allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement: „Ihr seid das Salz in der Suppe.“ Besonders dankte er Grupe, der als Vorsitzender alles meistert und den Verein zusammenhält, und zwar mit großem Engagement. „Als Dankeschön möchte ich dich, lieber Dieter, zu einem Bundesligafußballspiel deines HSV einladen, und zwar am 12. Mai, wenn der HSV gegen Mönchengladbach spielt. Das könnte übrigens das letzte Bundesligaspiel des HSV sein“, stichelte Kraschewski und hatte die Lacher der Anwesenden auf seiner Seite. Ganz ohne gegenseitige Sprüche kommen die beiden Männer nicht aus, denn schließlich ist Kraschewski nicht nur Gladbach-Fan, sondern auch Vorsitzender des SC Rinteln.

Schließlich lud der SC die Anwesenden zum leckeren Grünkohl-Essen und dem einen oder anderen Bierchen als Dankeschön ein.

© Schaumburger Zeitung / Kerstin Lange

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