Wichtiges 3:0 im Nachholspiel gegen den SC Rinteln

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171031 SCA-SCR004Video-Beweis belegt: Berechtigter Elfmeter führt Auetal auf die Siegesstraße

SC Auetal gegen den SC Rinteln. Das galt schon vor Saisonbeginn für viele als das „Spiel des Jahres“. Nichts gegen die Freunde aus Steinbergen, nichts gegen den Ewigkeitsrivalen aus Engern, nichts gegen die aktuell stärkste Mannschaft, die FSG mit dem furchtbar langen Namen. Aber ein Punktspiel gegen Rintelns ‚Erste‘, wann hat man das im Auetal schon mal erlebt? Einige Zuschauer aus Rehren meinen jedoch, der damalige TuS hätte gegen den SC Rinteln um die Jahrtausendwende auf Bezirksebene gespielt. Wir konnten aber keine Resultate finden.

Eigentlich wollten wir uns am 22. Oktober mit dem Traditionsverein aus Rinteln messen. Traurige Umstände führten zur Spielabsage, wobei der Spielausschuss mit seiner Neuansetzung jetzt am Feiertag (Reformationstag, 31.10.) eine gute Wahl getroffen hat. Ein Spiel am Nachmittag, dazu die übrigen Vereine spielfrei oder ganz weit weg im Einsatz, das lockt doch manche hin zum Platz, die an einem schmuddeligen Abend wohl zu Hause geblieben wären.

171031 SCA-SCR006Beide Mannschaften spielten in der annähernd bestmöglichen Formation. Bei uns ist Marc Steinsiek weiterhin platt. Freddy ‚Major‘ Meyer laboriert an einem Muskelfaserriss.  Marius Mieruch hat es in der 2. Mannschaft versucht, doch trat die Verletzung wieder auf. Basti Wagner weilte im Kurzurlaub. Dafür kam Torwart Niklas Dohm extra vom Studienort aus Franken angereist.

Einen Überraschungsgast präsentierte der SC Auetal dann doch. Der unverwüstliche Chris Klemme, als Student wohnhaft in Göttingen, erinnerte sich an seine alten Kameraden. „Ich habe mich spontan entschieden, ins Auetal zu kommen. Termine hatte ich hier nicht. Aber wenn ich helfen kann, bin ich sofort dabei. Das Spiel hat richtig Spaß gemacht!“ Angesichts der ausgedünnten Stürmerzahl nahm Marco Gregor diese Hilfe gerne an.

Rinteln musste auf seinen derzeit torgefährlichsten Akteur verzichten, Serdar Akgün (14 Treffer bisher) brummte eine gelb/rot-Sperre ab. Torwart Böhm studiert auswärts, doch mit dem routinierten Marvin Deerberg im Kasten hat Rinteln gleichwertigen Ersatz. Die Vorzeichen für eine packende Partie waren gegeben.

171031 SCA-SCR010Und? Die 1. Halbzeit lief enttäuschend. Bemühen auf beiden Seiten, doch geniale Aktionen waren Mangelware. Kein Vergleich mit jenem Spitzenspiel vor einem Jahr in Enzen, als die damals stärksten Mannschaften gigantischen Fußballzauber boten. „Es ist kein schönes Spiel. Ich habe kaum Ballstafetten gesehen“, meinte Heinz-Gerd Arning, der für die Schaumburger Zeitungen berichtet. „Vieles bleibt dem Zufall überlassen. Rinteln versucht, über die Flügel zu kommen.“ Marco Gregor beschwichtigte indes: „Dass es hier kein Spektakel gibt, war klar. Dafür ist der gegenseitige Respekt zu groß.“

Wir setzen voraus, dass (fast) alle Leser auf dem Sportplatz waren und dieses Spiel gesehen haben. Auch hat die Zeitung ausführlich geschrieben. Nehmen wir daher die Zusammenfassung von Tobias Feldmann, bevor wir Einzelheiten der Partie beleuchten. Unser Kapitän dazu: „Wir haben das Spiel über den Kampf gewonnen. Blicken wir auf die 1. Halbzeit, waren die ersten 20 bis 25 Minuten unsere stärkste Phase. Da hätten wir ein bis zwei Tore machen müssen. Den Rest der Halbzeit haben wir Rinteln durch Fehlpässe stark gemacht. Zugegeben, die hatten auch ein oder zwei gute Chancen. Das Unentschieden zur Halbzeitpause ging in Ordnung.“

Tobias Feldmann weiter: „Nach dem Seitenwechsel haben wir von Anfang an eine Schüppe drauf gelegt und das kämpferische Element in die Waagschale geworfen. Als das frühe 1:0 fiel, hat Rinteln aufgemacht, stand höher. Das half uns dann bei Kontern; wir konnten den Ball hinter die Abwehrkette spielen. Teilweise sind wir gut durchgelaufen und haben über die Außen prima kombiniert. Rinteln ist in der 2. Halbzeit nicht mehr richtig vor unser Tor gekommen, spielte zu unkontrolliert. Unsere Defensive stand in der zweiten Halbzeit besser als in der ersten.“171031 SCA-SCR011

Betrachten wir die Chancen im Schnelldurchlauf. Die ersten beiden Möglichkeiten hatte Auetal. Tim Neermann versuchte es mit einem Schuss in Rücklage (10.min). Später wird ein Schuss von ihm geblockt (36.min). Dann ist der SC Rinteln an der Reihe. Kopfball Dominik Schrader, Niklas Dohm reagiert stark (33.min). Alex Rogowski frei vor unserem Torwart, doch Niklas klärt per Fuß zur Ecke (35.min). Latif Kiki versucht es von der Strafraumgrenze, sein Schuss streicht knapp über das Tor (43.min). Die Auetaler atmen kräftig durch, während der 21-jährige Schrader seine Mitspieler anfeuert: „Kommt Jungs, jetzt müssen wir aber einen machen!“ Torlos ging es jedoch in die Halbzeit.

Interessierter Beobachter war die „Konkurrenz“. Michael Treichel (FSG PoNoLa) und Ruzmir Mehic (Exten) verfolgten mit einigen Spielern die Partie und werden ihre Schlüsse gezogen haben. In dieser Form, so sicherlich ihr Eindruck, werden die Sportclubs aus Rinteln und aus Auetal die Plätze 1 und 2 gewiss verfehlen. Dabei sei angemerkt, dass die Tabelle sich in jahresüblicher Schieflage befindet. Die Vereine haben eine unterschiedliche Zahl an Spielen absolviert, so dass im Grund keiner weiß, wo seine Mannschaft in Wahrheit anzusiedeln ist.

171031 SCA-SCR013Gleich nach der Halbzeit fiel die Vorentscheidung … der SC Rinteln half hier dankenswerterweise mit. Sinan Boga, der starke „6er“ bei den Gästen, schießt sich aus Nahdistanz den Ball an den ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Matthias Kogel pfeift Elfmeter. „Kannst du geben, musst es aber nicht“, lautete der Kommentar von Michael Treichel. „Sicher, Handspiel war es.“ Rintelns Torwart Deerberg war angesichts der Tragweite dieser Entscheidung so erbost, dass er wegen Reklamierens die gelbe Karte sah.

Auf Auetaler Seite stellte sich die Frage: Wer schießt? „Wir haben im Vorfeld nichts festgelegt“, erläutert Marco Gregor. „Die Spieler entscheiden spontan.“ Bei den Spontan-Entscheidungen hatte es zuletzt nicht geklappt, denn sowohl Samer Mahmo und wie auch Basti Wagner versemmelten die letzten Elfer. Diesmal zeigte Mahmo Selbstvertrauen und das Ergebnis gab ihm Recht. Eiskalt halbhoch links verwandelt, der Torwart im falschen Eck … und Auetal führt 1:0 (48.min).

„Auch wenn die Szene zum Elfmeter bitter für den Gegner war, so ist die Entscheidung korrekt“, beurteilt SCA-Vorsitzender Dieter Gruppe, selbst Schiedsrichter, den Pfiff. „Es war eine unnatürliche Körperhaltung und Vergrößerung der Körperfläche. Auch wenn dies nicht mit Absicht geschehen ist.“ Den letzten Beweis lieferte Heinz-Gerd Arning, der Zeitungsmann. Er hatte die Szene filmisch mitgeschnitten und präsentierte sie später per ‚Video-Beweis‘. Korrekt entschieden, da gab es keine Diskussion.

„Der verwandelte Elfmeter war die Schlüsselszene“, bewertet Marco Gregor dieses Spiel. „Wenn wir 1:0 führen, ist es für den Gegner ganz schwer, zurückzukommen.“ Unterdessen haderten die Rintelner mit den Platzmaßen. Der SC Auetal verfügt bekanntlich über drei Sportplätze. Meist rollt das Leder an der Obersburg, doch macht das Wetter allen Platzwarten in Schaumburg Kopfzerbrechen. So ließ der SCA vorsichtshalber auch den Platz in Kathrinhagen abkreiden. Als sich am Spieltagmorgen dann herausstellte, dass an der Obersburg bis Jahresende nichts mehr geht, stand die alte Kampfarena des TSV Kathrinhagen dankbar zur Verfügung.171031 SCA-SCR016

„Ich frage mich, wieso die Gegner Probleme mit dem Platz in Kathrinhagen haben“, wundert sich Marco Gregor. „Er ist nicht wesentlich kleiner als die Spielfläche an der Obersburg. Er wirkt wegen der Nähe der Zuschauer zum Spielfeld nur etwas gedrungener. Unsere Spieler sagten mir, dass die Rintelner mehr über den Platz gezetert haben als sich auf ihr Fußballspiel zu konzentrieren. Aber so urteilen wohl Stadtmenschen“, meint unser Trainer mit einem ironischen Schmunzeln auf den Lippen.

Gelaufen war die Sache aber der 66. Minute. Samer Mahmo sichert sich den Ball im Mittelfeld und bedient mit einem Steilpass Chris Klemme. Der Mann aus Göttingen, furchteinflößend und von hünenhafter Größe, marschiert alleine Richtung Tor und lässt sich diese Möglichkeit nicht nehmen: 2:0 … und alle Auetaler freuen sich. „Die Option ‚Klemme‘ ist mir während der Pause auf der Arbeit eingefallen“, erläutert Marco, der sich zu jeder Tageszeit mit der Mannschaftsaufstellung befasst. Klemme und die alte Liebe SC Auetal, das passt.

171031 SCA-SCR017In der 2. Halbzeit zeigte der SC Auetal konditionelle Vorteile. Doch muss man Rinteln anrechnen, dass diese Mannschaft nie aufsteckte. Der SCR versuchte vieles, doch sprangen die Bälle oft ins Aus oder bissen sich die Rintelner in der soliden Auetaler Abwehr fest.

Den Schlusspunkt setzte Samer Mahmo, der seine Torgefahr wiedergefunden hat. Samer blieb die letzten fünf Spiele ohne Torerfolg, was privaten Verpflichtungen und zurückgefahrenem Training geschuldet ist. Bei einem Florian-Meyer-Schuss, den Torwart Deerberg nach vorn abwehrte, kam Samer noch nicht so zum Zuge (85.min). Eine Minute später rappelte es jedoch im Rinteln-Kasten. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld findet Samer, der wie in besten Zeiten einnetzt: 3:0 (86.min) … der Endstand.

Erwähnen möchten wir drei Dinge, Da ist zum einen Henne Ebeling, der trotz der nahenden Geburt des Kindes das Auetaler Trikot überstreifte und zuverlässig das Mittelfeld im Auetaler Sinne umpflügte. Da ist zum anderen Felix Rauhut, der drei Minuten auf dem Platz sich gleich die gelbe Karte abholt. Und da ist Marco Gregor, für den dies Spiel besondere Bedeutung hatte. „Für uns war es eine Art Endspiel. Das habe ich in einer intensiven Kabinenansprache der Mannschaft auch erklärt. Gewinnen wir nicht, sind der Blick auf die Tabellenspitze und das Thema ‚Aufstieg‘ vorbei. Selbst ein Unentschieden hätte nicht gereicht. Ich hatte auf das Zweikampfverhalten der Mannschaft appelliert und hingewiesen, dass diese Partie im Mittelfeld entschieden wird.“171031 SCA-SCR021

3:0 gegen Rinteln – das klingt doch prima. Der SC Auetal ist also wieder da, was die Vergabe um die Spitzenplätze angeht. Beim SC Rinteln sieht es düster aus. Es scheint, dass dieser traditionsreiche Verein ein weiteres Jahr Kreisliga jetzt schon buchen darf. Doch schauen wir einmal … die Saison ist lang. Doch schon am Sonntag geht es weiter. Wir erwarten den SV Victoria Lauenau. Gespielt wird wohl erneut in Kathrinhagen (14 Uhr).

 

S t a t i s t i k :

SC Auetal  –  SC Rinteln    3 : 0    ( 1 : 0 )
Kreisliga Schaumburg,  Nachholspiel vom 13. Spieltag

Auetal:    Dohm  –  Diedler, Enzi, Dunkley  –  Adsiz, Ebeling  –  F.Meyer, Feldmann, Neermann (87. Rauhut)  –  Klemme (70. Herrmann), Mahmo    //    Trainer: Gregor
Rinteln:    Deerberg  –  Sharo (50. Kuhlmann), Hasani, Y.Walter  – Boga  –  Peters, Krasniqi (66. Kouebi), L.Kiki (75. Muzik), Rogowski, Schrader  –  Popoci    //    Trainer: Seymour

Schiedsrichter:     Matthias Kogel  (TuS Riehe)
SR-Assistenten.  Tobias Runge  (SV Victoria Lauenau)   +   Julia Kogel  (TuS Riehe)

Tore:   1:0 (48.) Mahmo / Handelfmeter,  2:0 (66.) Klemme,  3:0 (86.) Mahmo
Gelbe Karten:
Auetal:  F.Meyer (57./Foul),  Rauhut (90./Foul)    ///    Rinteln:  Deerberg (49./Reklamieren)
Zuschauer:  158

 

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