„Promi-Elfmeterschießen“ zählen nicht

Zu: Interview mit Marco Vankann, Vorsitzender des NFV-Fußballkreises Schaumburg

Mit großem Unverständnis habe ich die Äußerungen von Herrn Vankann zu der im SZ-Interview gestellten Frage gelesen: „Angenommen, der SC Auetal würde die Relegation erreichen. Die Mannschaft müsste dann am Pfingstmontag das Kreispokalfinale spielen und dann zwei Tage später in der Relegation antreten. Gibt es einen Plan B?“

Herr Vankann verweist darauf, der Sonntag/Dienstag-Rhythmus sei den Vereinen ja zu Saisonbeginn bekannt und daher sehe er auch keinen Nachteil für den SC Auetal für die möglicherweise anstehenden Relegationsspiele. Herr Vankann, gerade als Fußballkreisvorsitzender sollte auch Ihr Interesse sein, dass Vereine, die die Chance haben, die Schaumburger Fahnen auf Bezirksebene zu vertreten, möglichst mit optimalen organisatorischen Voraussetzungen in ein Relegationsspiel gehen. Selbst in der Bundesliga („Vollprofis“) wird ständig bei erfolgreichen Vereinen auf die ständige Doppelbelastung der Spieler hingewiesen. Dort rüsten die Vereine ihre Spielerkader auf, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Sicherlich spielt der SC Auetal nicht in der Bundesliga. Aber auch in der Kreisliga gehen die Spieler, wenn sie in Punkt- oder Pokalspielen erfolgreich sein wollen, an ihre Kraftgrenzen, und hier sind die Spielerkader nicht doppelt besetzt.

Wenn also der Fußballkreisvorsitzende sagt, hier bestehe kein Nachteil, zwei Tage nach einem Pokalendspiel, möglicherweise noch mit Verlängerung, ein Relegationsspiel zu bestreiten, dann redet hier jemand, der wahrscheinlich Schreibtischtäter ist und niemals Wettkampfsport betrieben hat. Herr Vankann, „Promi-Elfmeterschießen“, wo sich der Torwart möglicherweise extra in die falsche Ecke wirft, zählen nicht.

Karsten Neermann Anhänger und Mitglied SC Auetal

Leserbrief aus : Schaumburger Zeitung vom 17.05.2017

Archiv